Diva, konvertiert
Ob Kaija Saariaho «Columbo» kennt? Dass eine Assoziation der finnischen Komponistin mit dem kriminalistischen Triefauge ketzerisch klingt (obwohl sie nur alltäglich ist), mag zuzugestehen sein. In Saariahos neuer, in Lyon wirkungsvoll uraufgeführter Oper «Émilie» erinnern dennoch die schimmernden Hintergrund-Glissandi, aus welchen Cembalo-Gelichter aufsteigt, durchaus an die Klang-Versatzstücke, mit denen die Szenen der TV-Krimiserie in den siebziger Jahren verblendet wurden. Ein Einwand? Nein.
Mit ihrer dritten Oper (nach «L’Amour de loin» und «Adriana Mater») glückt der 57-jäh-
rigen Saariaho nicht nur eine differenziert virtuose Steilvorlage für die glänzend präparierte, atemberaubend bühnenpräsente Karita Mattila. (Für sie wurde das Werk geschrieben, sie wird es an zahlreichen Orten in Europa singen.) Darüber hinaus stellt die Ein-Personen-Oper in neun Szenen (Libretto: Amin Maalouf) die überfällige Neubelebung eines Genres des Musiktheaters dar, das durchaus nicht ausgereizt wirkt: das Monodram. Seit Schönbergs «Erwartung» und Poulencs «La Voix humaine» darf Saariahos «Émilie» als einer der wichtigsten Beiträge zu dieser Gattung gelten, die in jüngster Zeit auch durch Wolfgang ...
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Die «Freischütz»-Version mit vertonten Sprechtexten, die Hector Berlioz 1841, den Gesetzen der Pariser Grand Opéra gehorchend, schrieb, litt unter Richard Wagners Verdikt, sie sei «entstellend und langweilig». Vereinzelte Versuche, sie im deutschen Sprachraum zu etablieren – zuletzt 1997 in Dortmund – fanden eine eher ungnädige Aufnahme.
Die aktuelle in Trier legt...
ARTE
1.4. – 6.00 Uhr (Teil 1)
2.4. – 6.00 Uhr (Teil 2)
Der Kammerchor Accentus.
Musikalische Leitung: Laurence Equilbey. Transkriptionen von Werken von Mahler, Ravel, Schubert und Barber; Debussy, Ravel, Mahler, Prokofjew und Vivaldi.
3.4. – 8.00 Uhr (Teil 17)
Little Amadeus.
Zeichentrickserie über die Abenteuer des jungen Mozart. 17. Keine Angst vor Pocken.
4.4. – 10.10...
Der Weg von Prokofjews erster großer Oper «Der Spieler» verlief alles andere als geradlinig. Der Komponist schrieb sie während der Kriegsjahre 1915-1917 auf ein selbst verfasstes Libretto nach Dostojewskis gleichnamigem Roman von 1866, war ihm doch eine Uraufführung am St. Petersburger Mariinsky Theater in Aussicht gestellt worden. Der Ausbruch der...