Kurpfälzische Opernwerkstatt
Ein wahrhaft kulinarisches Vergnügen bietet das Buch «Hofoper in Schwetzingen». Es vereinigt die Faktentreue wissenschaftlichen Anspruchs und die exquisite Ausstattung eines «Coffee Table Book». Schön und zuverlässig, genau und sinnlich berichtet es vom ältesten erhaltenen Rangtheater in Deutschland. 1753 wurde das Schlosstheater in der Sommerresidenz des kunstsinnigen Kurfürsten von der Pfalz, Carl Theodor, eröffnet.
Er, der Mäzen des damals besten Orchesters Europas, der Musiker aus dem ganzen Kontinent nach Mannheim und in der schönen Jahreszeit ins nahe gelegene Schwetzingen lockte, wollte dort einen intimen Raum für seine musikalischen Experimente bauen.
Der großformatige Band bietet zweierlei: zum einen wissenschaftliche Beiträge zur Musik- und Operngeschichte des Schwetzinger Theaters sowie zu seiner Baugeschichte und zum anderen eine Fülle von Abbildungen in erlesener Qualität. Stellen wir das Auge auch hier an den Anfang: Annette Frese bietet in ihrem Beitrag über die «Bühnengestaltung für die Sommerresidenz» einen Überblick über die Ausstattung der Aufführungen. Die Autorin macht mit den bedeutendsten Bühnenbildnern Carl Theodors bekannt, etwa Lorenzo und Giuseppe ...
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In Tippetts letzter, in Deutschland noch nie aufgeführter Oper «New Year» (Neujahr) betritt die Anti-Heldin Jo-Ann laut Szenenanweisung die Bühne, «als ob sie von der Gewalt der Klänge draußen hereingeweht» wird. Die brutale, mit elektro-akustischen Effekten und reichlich Schlagwerk angereicherte Musik verebbt und weitet sich zu einer Gesangskantilene. «Safe,...
Dass dieser Herr Brouˇcek eigentlich ein unangenehmer Zeitgenosse aus der Abteilung Vermieter, Spießbürger oder Opportunist sein soll, merkt man in Matthias Oldags Inszenierung nicht so sehr. Man hört es aber auch in Janaˇceks Musik nicht wirklich heraus. Herr Brouˇcek trinkt vor allem gern mal einen über den Durst, und dann sieht er nicht nur eine, sondern zwei...
Clemens Krauss, damals noch Operndirektor in Frankfurt, winkte erst einmal ab, als ihm die Deutsche Erstaufführung von Weinbergers «Schwanda, der Dudelsackpfeifer» (UA Prag, 1927) angeboten wurde. Das sei eine rein tschechische Angelegenheit, die in Deutschland keine Aussicht auf Erfolg habe. Als die Premiere dann kurz darauf im Stadttheater Breslau über die Bühne...