Die Musen können kommen
Das für 106 Millionen Pfund (zirka 150 Millionen Euro) errichtete «Wales Millenium Centre», ein neues internationales Theaterzentrum, öffnete Ende November 2004 in Cardiff seine Pforten. Die Bezeichnung «Opernhaus» wurde vermieden – einerseits, weil man sich breitere öffentliche Akzeptanz erhofft, und zum anderen, weil man jede Erinnerung an das fehlgeschlagene Projekt des von Zaha Hadid entworfenen «Cardiff Bay Opera House» vermeiden wollte. Dennoch soll das neue Gebäude natürlich auch Heim der Welsh National Opera sein.
Im Februar wird die WNO dort ihre Frühjahrssaison mit «La traviata» unter Musikdirektor Carlo Rizzi sowie der Neuproduktion von «Wozzeck» unter Vladimir Jurowski eröffnen. Aber auf die Rückkehr seines zur Zeit berühmtesten Sängers, des Bassbaritons Bryn Terfel, muss Wales noch warten: Erst 2006 wird er im neuen Haus – als Teil der Feiern zum 60. Geburtstag der WNO – die Titelpartie in «Der fliegende Holländer» singen. Immerhin war es Terfel, der die Besucher am 26. November im ersten der beiden Galakonzerte begrüßte, während ein anderes Mitglied der international renommierten Waliser Sängergarde, Dame Gwyneth Jones, die Eröffnungskonzerte ebenfalls mit ihren ...
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Opernwelt Januar 2005
Rubrik: Magazin, Seite 25
von Rian Evans,Übersetzung: Gerhard Persché
Lucrezia hat keine Chance: Blutschande mit Vater und Brüdern, der Gifttod, den ihre Hand so gern und oft gereicht haben soll – sie ist gerichtet von zahllosen Geschichtsschreibern. Und wenn auch aus Historikersicht wohl an all dem nichts dran ist, so lebt das Ungeheuer Lucrezia Borgia doch fort in unseren Köpfen, kolportiert auch von Victor Hugos Schauspiel und...
In Tippetts letzter, in Deutschland noch nie aufgeführter Oper «New Year» (Neujahr) betritt die Anti-Heldin Jo-Ann laut Szenenanweisung die Bühne, «als ob sie von der Gewalt der Klänge draußen hereingeweht» wird. Die brutale, mit elektro-akustischen Effekten und reichlich Schlagwerk angereicherte Musik verebbt und weitet sich zu einer Gesangskantilene. «Safe,...
Heikle Sache: Ausgerechnet Stefanie Iranyi, die Gewinnerin des 1. Preises «Konzert», enttäuschte bei der Abschlussveranstaltung des Bundeswettbewerbs Gesang in der Komischen Oper Berlin. Mit Klavierbegleitung in einem kleinen Raum vor der Jury zu reüssieren, ist eben doch etwas anderes, als mehr als tausend Zuschauer zu verführen. Das gelang Peter Schöne,...