«Ich mag es gern üppig»
Frau Scheele, Sie setzen gern und extensiv die Hebel der «klassischen» Theatermaschinerie in Bewegung...
Die technischen Aspekte von Theater- und Opernaufführungen haben mich schon immer fasziniert. Die Veränderungen und Wandlungen des Bühnenraums sind für mich eng mit dem Theatererlebnis verknüpft. Auch die his-
torische Entwicklung der Technik, die fortschreitende Erweiterung und Verfeinerung der Abläufe finde ich spannend – von der Barockbühne über die Erfindung der Drehbühne bis zu Max Reinhardts Rundhorizont und Arenabühne.
Sie arbeiten bevorzugt mit einem Regisseur, der nicht nur die Figuren, sondern auch die Bühne selbst dynamisiert...
Die Zusammenarbeit mit Stefan Herheim dauert bereits zehn Jahre – seit wir 1999 am Oldenburger Staatsheater «Die Zauberflöte» gemacht haben. Mit ihm kann ich, egal um welches Stück es geht, immer wieder neu anfangen. Das war auch im Fall des Bayreuther «Parsifal», der Brüsseler «Rusalka» oder des Berliner «Lohengrin» so. Am Anfang geht es darum, gemeinsam den Raum zu erkunden. Das ist für uns jedes Mal ein Abenteuer. Wenn dann am Ende das komplette Bühnenbild steht und – sei es technisch noch so aufwändig – visuelle Zeichen setzt, die unmittelbar ...
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Opernwelt Jahrbuch 2009
Rubrik: Aufführung des Jahres, Seite 28
von Karin Winkelsesser und Albrecht Thiemann
Manchmal hilft es, wenn man sich der Hauptsache auf Nebenwegen nähert. Die Hauptsache ist: Wieder einmal hat René Jacobs aus Sicht der «Opernwelt»-Kritiker Maßstäbe gesetzt – diesmal mit einer Aufnahme des «Idomeneo», die eine vollständige Rekonstruktion der von Mozart für die Münchner Uraufführung 1781 geschriebenen, während der Proben jedoch (vor allem im dritten...
Herr Delnon, bei Ihrem Amtsantritt vor drei Jahren hatten Sie die Vorgabe, drei Millionen Schweizer Franken aus dem Etat des Theaters einzusparen. Wie war das möglich?
Delnon: Eigentlich gar nicht. Ich habe immer wieder versucht, das dem Aufsichtsrat begreiflich zu machen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, die Sparsumme zu reduzieren und von den Reserven des...
Die Kunst ist bestimmt zu beunruhigen; die Wissenschaft macht sicher», formulierte einst Georges Braque im Hinblick auf die kubistische Malerei. Ähnliches gilt auch für die Erläuterung eines Theatererlebnisses: Während die Versprachlichung etwas rational sicherstellen kann, ist die eigentliche Erfahrung eine sinnliche Beunruhigung. Was können wir – Kunst...