Triumph des Ensembles

Opernwelt - Logo

Mit einem beispiellosen Premieren-Marathon wurde die in den letzten Kriegstagen zerstörte Wiener Staatsoper am Ring vor ­einem halben Jahrhundert wiedereröffnet: Sieben Neuproduktionen in vier Wochen müssen das Ensemble und die Kollektive bis an den Rand der Leistungsfähigkeit gefordert haben. Doch von Erschöpfung keine Spur. Ein Funke der Begeisterung scheint alle Beteiligten entzündet zu haben, denn jede der sieben Aufführungen hält auch heute noch dem kritischen Urteil stand, ja, ruft Bewunderung hervor.

Da alle Premieren vom damals noch jungen ORF aufgezeichnet wurden, ist die Legende vom grandiosen Neubeginn heute zu überprüfen. Vor Jahren schon hat RCA «Don Giovanni» und «Der Rosenkavalier» auf CD veröffentlicht, beim französischen Label Andante erschien unlängst «Wozzeck»; «Fidelio» und «Aida» liegen bei kleineren Anbietern vor. Orfeo komplettiert jetzt die Reihe mit «Meistersinger» und «Frau ohne Schatten», beide übrigens in ausgezeichneter Klangqualität.
Gottfried Kraus berichtet im Booklet, dass die «Meistersinger»-Inszenierung Herbert Grafs das Publikum enttäuscht habe und dass auch die musikalische Leitung Fritz Reiners teilweise auf Kritik stieß. Letzteres kann man ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Dezember 2005
Rubrik: CDs, Seite 64
von Ekkehard Pluta

Vergriffen
Weitere Beiträge
Blicke in Vergangenheit und Gegenwart

Die Gästeliste las sich wieder einmal wie eine Traumbesetzung: Inge Borkh und Franz Crass, Horst Günter und Ingeborg Hallstein, Catarina Ligendza, Edda Moser, Eva Randová, Felicia Weathers und Spas Wenkoff – viele von denen, die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts auf den Opernbühnen der Welt Rang und Namen gehabt hatten, verliehen dem diesjährigen...

Stationendrama oder Traumspiel?

Vielleicht ist «La forza del destino» – obgleich nach dem spanischen Drama «Don Álvaro, o la fuerza del sino» von 1835 komponiert – Verdis radikalste Shakespeare-Oper: Einheit von Ort und Zeit sind aufgebrochen wie nie im Werk dieses immer wieder nach neuen Lösungen suchenden Komponisten. Dralle, burleske Massenszenen wechseln mit hohem tragischen Ton; inbrünstiges...

Kernsanierung um Offenbach

Köln steht Kopf, und das bereits vor Ausbruch der Fünften Jahreszeit. Die «Öffentliche Meinung» ist in Aufruhr. Die Lokalpresse machte mobil, nachdem es in der Premiere durch Zuschauerrufe zum Eklat gekommen war. Dabei schien alles so herrlich unverdächtig. Bernd Weikl sollte Offenbachs «Orpheus in der Unterwelt» inszenieren, Kabarettist Konrad Beikircher neue...