Schlagerparade in Jahrhunderthalle
Für die fiktive Begegnung zwischen Giuseppe Verdi und Sylvia Plath hatte Hans Neuenfels sich der Musik von Adriana Hölszky bedient. Für die RuhrTriennale (die Produktion ist im Januar auch an der Komischen Oper Berlin zu sehen) hat er sich wieder einen Treff historischer Kulturgrößen ausgedacht, und da es sich diesmal um zwei Komponisten handelt – Schubert und Schumann –, überantwortete er ihnen die Musik.
Sie besteht aus drei Dutzend Klavierliedern, zu denen sich der (vom Band) gesprochene Text von Clara Schumanns Rückert-Vertonung «Er ist gekommen» und Schumanns Hebbel-Melodram «Ballade vom Haideknaben» gesellen. Für beides ist Elisabeth Trissenaar kompetent verantwortlich, dilettierend auch für den gesanglichen Vortrag von Schumanns «Und wüssten’s die Blumen, die kleinen». Den Hauptteil der drei Dutzend Lieder teilen sich der Tenor Xavier Moreno als Schubert und der Bariton Olaf Bär als Schumann, dessen Part er imponierend auch als Sprecher absolviert.
Zunächst erleben wir den geistig schon etwas verwirrten Schumann im ehelichen Auseinanderleben mit seiner Clara, wobei Texte von Neuenfels gesungene Schumannlieder verbinden. Dann erscheint im Biedermeierkostüm mit vier ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Von Wien nach Osten parallel zur Donau. Zunächst Schwechat: der Flughafen, die Raffinerien. Der Kern der alten Kaiserstadt atmet noch den alten Charme. Die Außenbezirke dagegen zeigen den Moloch, der Wien auch ist. Die Autobahn nach Bratislava, nach Budapest führt schnell heraus ins Länderdreieck zwischen Österreich, der Slowakischen Republik und Ungarn. Pannonien...
Ein Klotz mit sechsundsechzig CDs: «Michael Raucheisen. The Man at the Piano.» Wer war der Mann am Klavier? Darauf kann man am besten mit einer Anekdote aus den Memoiren von Frida Leider antworten: «Über seine Berühmtheit als Konzertbegleiter kursierte in Berliner Künstlerkreisen folgender Scherz: ‹Liederabend Michael Raucheisen. Am Sopran: Sängerin X.›»
Raucheisen...
Alle zwei Jahre führt Elena Obraztsova einen internationalen Gesangswettbewerb in St. Petersburg durch und öffnet damit den Preisträgern die Tür zu vielen Opernbühnen weltweit. Der Grundgedanke des Wettbewerbs mutet beinahe philanthropisch an: Da sich die meisten jungen Sänger in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion eine Reise zu den Wettbewerben im Ausland nicht...