Wohin mit dem Gesang?
Hans-Peter Jahn, Künstlerischer Leiter des Stuttgarter Eclat-Festivals für Neue Musik, ist in den vergangenen Jahren zunehmend von der großen Rätselfrage Musiktheater fasziniert: Wie könnte die Musikbühne jenseits von Literaturoper, Narration und Guckkasten beschaffen sein? In Stuttgart hat Klaus Zehelein mit dem Forum für Neues Musiktheater stets auf der Überholspur Gas gegeben, bis dieses Projekt ein schnödes Ende fand (siehe OW 2/2007). Eclat humpelte hinterher.
Vor zwei Jahren hatte Jahn ein großes Stückwerk namens «Großstadt nachts» gewagt und war wacker gescheitert mit zehn Miniaturen von zehnminütiger Länge: Der Festivalleiter, der (nicht nur in Programmheften) gern sprachmächtig aufbraust, hatte sich damals noch als Dichter mit einem Werk beschieden.
In diesem Jahr steuerte Jahn komplett Idee, Texte und Inszenierung für das Haupt- und Abschlussstück des Festivals bei: «Alles klar – Theater mit Gesang», Untertitel: «Eine Karambolage von Kompositionen und Szenen». Kein unattraktiver Ansatz, denn gemäß dem diesjährigen Festivalmotto «Gesang» sollten Komponisten mit neuen Genrestücken Lieder-Klassikern von Schubert, Wolf, Schumann und Strauss entgegentreten, auch Wolfgang ...
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