Wenn der Mond schmilzt ...

Das Staatstheater Wiesbaden startet unter neuer Doppelspitze mit Ligetis «Le Grand Macabre» und einer Hommage an Barbara Strozzi vielversprechend in die Saison

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Die sicherste Bank des demissionierten Wiesbadener Staatstheater-Intendanten Uwe Eric Laufenberg waren im Bereich des Musiktheaters seine guten Kontakte zu Sängerinnen und Sängern, die imposante Besetzungen in die hessische Landeshauptstadt brachten. Das überdeckte einiges, etwa den Umstand, dass zwei Generalmusikdirektoren, Zsolt Hamar und Patrick Lange, vorzeitig aus dem Amt schieden.

Nicht überdecken konnte es auf Dauer den Konflikt zwischen Intendanz und Geschäftsführung (Laufenberg versus Holger von Berg, der weiterhin im Amt ist) und auch nicht die zunehmend miese Stimmung innerhalb des Betriebs. «Wir haben es mit einem Haus in Aufruhr zu tun», sagte Dorothea Hartmann kürzlich unverblümt dem Online-Magazin «Nachtkritik». An der Seite von Beate Heine ist sie, zuletzt an der Deutschen Oper Berlin beschäftigt, im neuen Intendantinnen-Duo schwerpunktmäßig für das Musiktheater zuständig. Eines ist klar: Das Team Hartmann/Heine steht vor Herausforderungen. Jetzt aber sollen Ruhe und Aufbruchstimmung her. Einiges davon boten die beiden Musikpremieren am überfüllten Eröffnungswochenende. Beide Abende waren auch geeignet, das wieder etwas vergrößerte, junge und durch Gäste ergänzte ...

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Opernwelt November 2024
Rubrik: Im Focus, Seite 18
von Judith von Sternburg

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