«Immer seiner Stimme folgen»

Vom Mezzo zum Sopran und wieder zurück: Violeta Urmana über ihre Fachwechsel, Astrid Varnay und die Partie der Isolde

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Wie kamen Sie zur klassischen Musik?
Ich erinnere mich nicht mehr, was meine Inspiration war, ich weiß nur, dass ich als Kind zwei Dinge wollte: ein Klavier und einen Hund. Beides habe ich bekommen.

Beides? Sonst ist es doch immer so, dass Eltern sagen: entweder, oder?
Ich habe beides bekommen und bin dann 17 Jahre beim Klavier geblieben. Obwohl es ein Leidensweg war, denn mir war eigentlich die Zeit zu schade, stundenlang am Klavier zu sitzen. Das mochte ich nie, und ich war auch nicht gerade fleißig, trotzdem habe ich mein Diplom gemacht.

Und wann haben Sie Ihre Stimme entdeckt?
Eigentlich schon, als ich 16 Jahre alt war. Da habe ich noch am Konservatorium studiert, vor der Musikhochschule. Im Fach Musikgeschichte kamen Bellini- und Donizetti-Opern dran, so habe ich in der Bibliothek eine Aufnahme von «Lucia di Lammermoor» mit der Callas entdeckt. Das war für mich ein echtes «Wow!»-Erlebnis. Davon bin ich nie wieder losgekommen. Aber ich habe lange nur geträumt davon. Es blieben noch zwei Jahre am Konservatorium und fünf weitere Jahre an der Musikhochschule mit dem Klavierstudium. Ich habe also sieben Jahre gewartet. Irgendwie habe ich gespürt, dass ich nicht zu früh anfangen ...

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Opernwelt November 2024
Rubrik: Interview, Seite 70
von Regine Müller

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