Wichtige Streams der Saison
Dass der Autor Clemens Meyer ein schrill-schräger und ziemlich schlauer Typ ist, weiß jeder, der seine Romane gelesen hat. So auch Meyers Nachtstück Im Stein, welches in grellen Bildern die Suche einer durch den Mauerfall schwer irritierten Generation nach ihrer Identität und nach dem Sinn des Lebens schildert. An den Bühnen Halle sollte eigentlich in dieser Spielzeit die gleichnamige Oper der kroatischen Komponistin Sara Glojnarić herauskommen.
Doch die Politik verhinderte es, sodass sich das Team um den Regisseur Michael von zur Mühlen entschied, aus der Oper einen Opernfilm zu machen und damit ein eigenes Genre zu kreieren. «Eine gute Entscheidung. ‹Im Stein› entpuppt sich als als ein wunderbar verrückt-absurdes Gesamtkunstwerk aus Musik, Text, Bildfantasien und politisch präzisem Kommentar.» (OW 9-10/2021)
It is a curious story. Wohl wahr. Benjamin Brittens Meisterwerk nach der gleichnamigen Erzählung The Turn of the Screw gilt zu Recht als ein Stück, das prall gefüllt ist mit Bizarrerien, mit Seltsamkeiten und unvorgergesehenen Wendungen. Immo Karaman zeigt es an der Staatsoper Hannover in einer faszinierenden Mischung aus realen und digitalen Bildern als eine Art Graphic ...
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Opernwelt Jahrbuch 2021
Rubrik: Umfrage Kritikerstatements, Seite 128
von Red.
Sie konnten nur selten miteinander, vor allem aber nicht ohne einander. Seitdem es die Gattung Oper gibt, suchten Komponisten (gerne auch mal verzweifelt) nach Librettisten, die geeignet waren, ihre (also: der Komponisten) Visionen mit Text gleichsam zu «unterfüttern», zu beleben, zu erleuchten. So manches Genie war darunter, man denke nur an den großen Metastasio...
Abgesehen von der merkwürdigen Art und Weise, wie sich die Saison 2020/2021 entfaltet hat, ist zunächst zu bemerken, dass im Gegensatz zur vorherigen Saison praktisch alle Institutionen, große wie kleine, vorbereitet waren, um auf die Unwägbarkeiten von Covid zu reagieren, indem sie Alternativen anboten: in Streaming oder in Theatern; mit sehr reduzierter Kapazität...
Eine Opernsaison, die mit «7 Deaths of Maria Callas» beginnt , aber schon nach einem Monat endet, kurz nachdem man Mussorgskys «Boris» in Zürich erlebt hat: Chor und Orchester ins Opernhaus übertragen, die Solisten live auf der Bühne, was in der Regie von Barrie Kosky, bei dem alles in einer Bibliothek mit wandelnden Bücherregalen spielt, kühn gelingt. Wenig später...