«Lass irre Hunde heulen!»
Schauerlich nannte Schubert die Lieder der «Winterreise», die in seinem Freundeskreis zunächst keinen Anklang fanden. Man muss bis zu Mussorgskys kleinem Zyklus «Ohne Sonne» oder Wolfs drei «Michelangelo-Liedern» gehen, um am Ende des 19. Jahrhunderts auf einen vergleichbar ausweglosen Pessimismus zu stoßen. Heutzutage ist Schuberts Liederkreis einer Reise noch über den Tod hinaus von einer fast schon wieder irritierenden Popularität, seine Diskografie so uferlos wie unüberschaubar.
Je radikaler, je bedingungsloser sich ein Interpret diesen Liedern anvertraut, desto vollkommener und zugleich verstörender trifft er ihren Ton. In ihrer Intention unterscheiden sich die Neuaufnahmen der beiden Tenöre Benjamin Bruns und Markus Schäfer kaum, im Ergebnis allerdings deutlich.
Bruns, der bisher vor allem in Mozart-Opern reüssierte, inzwischen aber schwerere Partien des lyrisch-dramatischen Fachs wie den Florestan in Beethovens «Fidelio» oder Wagners Lohengrin ansteuert, besitzt eine klangvolle, technisch gut geführte Stimme (hin und wieder allerdings brechen Spitzentöne aus der Linie aus). Sein herbes, farbenreiches Timbre eignet sich ideal für die selbst in den wenigen Dur-Stücken ...
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Opernwelt September/Oktober 2021
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 56
von Uwe Schweikert
«Allons gay gayment», «Auf geht's fröhlich», beginnt die Sängerrunde mit einer Chanson von Claude Le Jeune. Und klar: Wir folgen auch diesmal gern, wenn William Christie mit seinen Les Arts Florissants in der nun schon dritten CD die Kunst der Airs de cour erkundet, die als höfische Liedform Frankreich von der zweiten Hälfte des 16. bis zur Mitte des 17....
alpha
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62. Jahrgang, Nr 9/10
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