Der Zukunft zugewandt

Seit 25 Jahren innovatives Nachwuchs-Forum des Musiktheaters: Der «Ring Award» für Regie und Bühnengestaltung

Opernwelt - Logo

Den Stein ins Rollen brachten ein Diplom-Ingenieur und ein Anglistik-Professor. Man könnte auch sagen: deren aufgeklärte Begeisterung für das Werk Richard Wagners.

Als Heinz Weyringer 1995 mit Walter Bernhart in Graz das «Wagner Forum» gründete, ahnte niemand, dass aus diesem Verein, der als liberal-weltoffene Alternative zu der gegen die Erneuerung der Bayreuther Festspiele und des Musiktheaters nach 1945 Sturm laufenden, braungefärbten «Österreichischen Richard Wagner-Gesellschaft» konzipiert worden war, auch ein Förderprogramm für den künstlerischen Nachwuchs hervorgehen würde, das bis heute seinesgleichen sucht. Zwar ging es den «Forum»-Initiatoren von Anfang an darum, auch die jüngere Generation anzusprechen, doch die – gemeinsam mit Gerhard Brunner, dem damaligen Intendanten der Grazer Bühnen, entwickelte – Idee, einen internationalen Wettbewerb für Opernregie und Bühnengestaltung ins Leben zu rufen, sollte sich als Coup für den Theaterbetrieb erweisen: ein praxisnahes Labor für Talente aus aller Welt, das nicht nur mit Preisen, sondern auch mit Budgets für die szenische Realisierung der von hochkarätig besetzten Fachjurys ins Finale gewählten Entwürfe ausgestattet ist.

 

«R ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Juli 2020
Rubrik: Magazin, Seite 56
von Albrecht Thiemann

Weitere Beiträge
Poesie der Beiläufigkeit

Es gebe, schreibt Maurice Maeterlinck einmal, «eine alltägliche Tragik, die viel wahrer und tiefer ist und unserem wahren Wesen weit mehr entspricht, als die Tragik der großen Abenteuer. Sie ist leicht zu empfinden, aber schwer darzustellen». Gabriel Fauré fand für diese Tragik des Alltags, für die Erschütterungen im äußeren Gleichmaß des Lebens, den unhörbaren...

Klartext und Kinderblick

Mit fünf Jahren saß Graham Vick aus Birkenhead im Theater und riss die Augen auf. Der schlecht gelaunte Vater, die Flucht in die Fantasie: J. M. Barrie hatte «Peter Pan» ja direkt aus seinem Leben abgeschrieben! Mit zehn fuhr er abends allein nach Liverpool, um Stücke zu sehen. «Es waren andere Zeiten», erzählt Vick meinen hochgezogenen Augenbrauen. Mit 15 schlug...

Denkt ins Offene, Freunde!

Herr Friedrich, Ihr Entwurf für die Erweiterung des Theaterhauses Stuttgart nimmt sich geradezu bescheiden aus. 2018 hat Ihr Büro die Machbarkeitsstudie für die Sanierung der Städtischen Bühnen in Frankfurt vorgelegt und einen Bedarf von 900 Millionen Euro ermittelt. Ein Neubau wäre wohl sehr viel preiswerter. Sie bemängeln immer wieder die Explosion der Baukosten.
...