Wie auf dem Sklavenmarkt
Der 27. März 2019 war ein Tag für die Annalen: Eine Königin dankte ab. Als Elisabetta in Donizettis «Roberto Devereux» verabschiedete sich Edita Gruberova im Münchner Nationaltheater von der Opernbühne. Damit ging eine einzigartige Karriere zu Ende, die am 19. Februar 1968 in Bratislava mit Rosina in Rossinis «Barbiere di Siviglia» begann. Nach ihrem Erfolgsrezept befragt, zitiert sie Alfredo Kraus: «Wichtig ist die Technik, das richtige Repertoire und genügend Urlaub.» Eine Mischung, die keineswegs selbstverständlich ist.
Umso erfreulicher, dass Edita Gruberova nach langem Zögern nun unterrichtet, ihre Erfahrungen an die junge Generation weitergibt. Zum Beispiel bei einem Meisterkurs in Kufstein, wo wir sie getroffen haben
Frau Gruberova, als Gesangspädagogin sind Sie – zumindest einer breiten Öffentlichkeit – noch nicht bekannt. Geben Sie mittlerweile regelmäßig Meisterkurse?
Überhaupt nicht. Ich habe einmal einen bei Frankfurt gegeben, ein anderes Mal hat mich Brigitte Fassbaender zum Garmisch-Partenkirchener Strauss-Festival eingeladen. Es kommt also sehr selten vor. Und es ist eine schwierige Sache. In Garmisch hatte ich für jede Sängerin nur 20 Minuten Zeit – was will man da ...
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Opernwelt Jahrbuch 2019
Rubrik: Edita Gruberova, Seite 100
von Markus Thiel
Herr Hagedorn, für Ihre Bücher über die Bach-Familie und Paris, die Musikhauptstadt des 19. Jahrhunderts, sind Sie zu vielen Originalschauplätzen gereist. Sehen Sie sich in der Tradition schreibender Flaneure wie Franz Hessel, Siegfried Kracauer oder Walter Benjamin?
Kracauers Offenbach-Buch oder Benjamins «Passagen-Werk» sind sicher Voraussetzungen meiner Arbeit....
60. Jahrgang, Jahrbuch 2019
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
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Andrea Kaiser |...
Dieses Opus, diesen Komponisten hatte bis vor Kurzem so gut wie niemand auf dem Schirm: «Guercœur» von Albéric Magnard. Erst zwölf Jahre nach Magnards Tod – er wurde 1914 von deutschen Soldaten erschossen, als er sein Haus verteidigen wollte – erklang die «Tragédie en musique» des Einzelgängers, der den Pariser Kultursalons stets fern geblieben war, zum ersten...