Unter Wechselstrom

An Vladimir Kekhman, Impresario des Mikhailovsky Theaters in Sankt Petersburg, scheiden sich die Geister. Zum Auftakt der neuen Spielzeit präsentierte das Haus Tschaikowskys «Iolanta»

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Er zählt zu den schillerndsten Persönlichkeiten des russischen Kulturlebens: Vladimir Kekhman, Eigentümer und Chef des Mikhailovsky Theaters in Sankt Petersburg, Intendant des Opernhauses von Nowosibirsk. Ein Geschäftsmann, der zeitweilig abtauchte, weil gegen ihn in Steuerangelegenheiten ermittelt wird.

Loyaler Unterstützter des Putin-Regimes und der orthodoxen Kirche: In der Blasphemie-Kampagne gegen die «Tannhäuser»-Inszenierung des jungen Regisseurs Timofey Kulyabin und den Nowosibirsker Operndirektor Boris Mezdrich mischte er aktiv mit – um das Haus nach Mezdrichs Absetzung selbst zu übernehmen.

Während Kekhman sich im Fall Kulyabin den Angriffen aufgebrachter Traditionalisten anschloss, vom Missbrauch künstlerischer Freiheit sprach, lässt er an seinem eigenen Haus Vertreter des so genannten Regietheaters gewähren. Vassily Barkhatov etwa war zeitweilig als Opernchef engagiert, und selbst ein Exponent postdramatischer Konzepte wie Andrij Scholdak darf im Michailovsky Theater arbeiten. Zweifellos hat Kekhman nicht zuletzt durch geschicktes Marketing beide Bühnen wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Gleichwohl bleibt der Impresario eine Reizfigur, an der sich ...

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Opernwelt Januar 2019
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Aya Makarova

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