Zum Tod von Georges Prêtre
Er kam, dirigierte – und siegte. 22 Jahre jung war der Sohn eines Schusters aus dem nordfranzösischen Waziers, als er 1946 sein Debüt an der Opéra de Marseille gab, mit Lalos «Le Roi d’Ys». Ein König wurde Georges Prêtre dann selbst, doch nicht als Komponist, wie ursprünglich erträumt, sondern als Dirigent.
Von Marseille führte ihn der Weg an die Pariser Opéra Comique, wo er unter anderem die Uraufführung von Poulencs psychologischem Meisterwerk «La voix humaine» leitete; von dort ging es weiter an die Met, nach Covent Garden, an die Mailänder Scala und 1962, durch Protektion Herbert von Karajans, an die Wiener Staatsoper. Die vielleicht folgenreichste Begegnung aber hatte der Grandseigneur kurz zuvor: 1961 traf er Maria Callas, und es dauerte nur wenige Takte, bis sie seinem künstlerischen Charme verfallen war. Fortan war Prêtre Lieblingsdirigent der Diva, stand folgerichtig auch bei ihrem letzten Bühnenauftritt in London am Pult. Was sie einte, war der unbedingte Wille zur Kunst. Nun ist Georges Prêtre im Alter von 92 Jahren gestorben. Die Musikwelt trauert um einen Dirigenten, der immer wieder Maßstäbe setzte.
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58. Jahrgang, Nr 2
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Der Winter zieht hier nicht als Bedrohung ein. Groß sind die «Flocken», die aus schwarzen, aufgerissenen Säcken quellen, rund, weiß und leicht. Ein Bällebad, in dem man untergehen, wieder auftauchen und sich treiben lassen kann. Es ist ein poetisches Spiel mit Chiffren und Symbolen, das Regisseur Torsten Fischer da treibt, mehr Shakespeare als Schenkelklopfer....
Was für ein Herrscher! Nicht nur faul, feist und fett ist er, sondern auch noch dumm, primitiv und überheblich. Aufs Regieren hat er definitiv keine Lust. Den lieben langen Tag vergammelt er unrasiert, unfrisiert im gestreiften Schlafanzug unter dem Plumeau seines Donald-Trump-protzigen Bettes, seine beiden Söhne jagt er allein aus Bequemlichkeit in die Schlacht....