Mal ehrlich: Aus dem Leben eines Taugenichts

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Opernsänger sollen ja so geldgeil sein. Mi-mi-mi-mi-mi-mehr-Gaaaage! Ich finde das unfair. Wir glauben nämlich, die Dirigenten kriegen zu viel Kohle. Wenn man mal die Menge Klang bedenkt, die sie in den Aufführungen faktisch beitragen. Ein Stöhnen hier, ein Grunzen da – sonst ist von ihnen doch praktisch nichts zu hören.

Aber darüber will ich mich jetzt gar nicht aufregen, das heb ich mir noch auf. Dass wir nach unserer Gage jodeln, hat meistens gute Gründe. Es gibt nämlich Opernhäuser, die ihre Künstler nicht termingerecht auszahlen – oder überhaupt nicht.

Nur die Sänger, wohlgemerkt. Dirigenten werden selbst dann entlohnt, wenn die Welt gerade untergeht, davon bin ich überzeugt. Es ist noch nicht lange her, da ließ die Römische Oper ein paar mies bezahlte Sänger auf dem Trockenen, hatte für den Dirigenten aber sehr wohl was flüssig. Der, wohlgemerkt, in der USA ein Millionengehalt bezieht.

Solche Zaubertricks hat auch der Florentiner Maggio Musicale auf Lager. Da wurde gerade für viel Geld ein neues Theater gebaut. Geknapst wird an den Sängergagen. Auf Facebook gibt’s sogar schon eine Selbsthilfegruppe, in der sich Geprellte ausweinen. Leute, die für Produktionen aus dem Jahr 2013 ...

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Opernwelt Dezember 2015
Rubrik: Magazin, Seite 75
von Christopher Gillett

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P = Premiere
AP = A-Premiere
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WA = Wiederaufnahme

 

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– Boesmans, Au Monde: 6. (P), 11., 16.12.; 3., 17., 31.1.; 13., 18., 26.2.

ML: Thorau, I: Teilmans, B: Brendel,...