Angelika-Kauffmann-Saal. Foto: Schubertiade.
Immer auf Landpartie
Wieder vom 17. bis 25. Juni, 13. bis 16. Juli und 25. AUgust bis 3. September 2017. www.schubertiade.at
Kurz vor elf ist der Kleine Dorfsaal in der Volksschule voll besetzt. Noch macht er sich rar, der berühmte Pensionär, auf den alle warten. Aber dann strebt er plötzlich zum Podium, durch silbergraue Reihen. Das Durchschnittsalter des Publikums: siebzig plus. Über «Die Kunst des Klavierspiels» soll Alfred Brendel sprechen. Ein uferloses Thema. Aber natürlich geht es vor allem um Schubert, hier in Schwarzenberg.
Seit 2001 ist der kleine Ort im Bregenzer Wald Hauptschauplatz der jedes Jahr zwischen Frühsommer und Herbst veranstalteten Schubertiade.
Ein mit hellem Holz ausgekleidetes Schmuckstück, einen der schönsten und akustisch besten Räume für Kammermusik und Liedgesang haben die Schwarzenberger dem Festival damals «spendiert». Rund 600 Zuhörer finden in dem nach der Malerin Angelika Kauffmann benannten Saal Platz. Und jedes der täglich zwei, manchmal drei Juni-Konzerte ist so gut wie ausverkauft.
Am Tag zuvor hatte Lars Vogt dort Schuberts c-Moll-Sonate (D 958) gespielt, mit viel Pedal, oft schwammiger Phrasierung, nüchtern, distanziert, ohne Aplomb. Die angekündigte A-Dur-Sonate (D 959) hatte er beiseitegelegt («nicht Schubertiade-reif»), gab stattdessen das Es-Dur-Klaviertrio (D ...
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Opernwelt August 2015
Rubrik: Reportage, Seite 52
von Albrecht Thiemann
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Beide passen. Ich bin handfest wie Sophie. Sie hat ein gewisses Feuer, etwa wenn sie sich über den Ochs aufregt oder energisch mit ihrem Vater spricht – das habe ich mir übrigens auch mal erlaubt, als ich 15 war.
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