Tauziehen
Knopf drücken, auf Grün warten und rüber zur Freitreppe. So einfach lässt sich derzeit das Augsburger Theater besuchen, ganz unbehelligt von Bauzäunen oder Baggern. Der Vorplatz ist frisch herausgeputzt. Doch was drinnen wartet, verfolgt die Verantwortlichen bis in Leserbriefspalten, Stadtratsdebatten und unruhige Träume. 235 Millionen Euro soll die Sanierung eines Gebäudes kosten, das Ensemble und Verwaltung unter den Füßen wegschimmelt. Von diesem Schock hat man sich am Lech nicht erholt, mehr noch: Es ist inzwischen gehörig Gegenwind aufgekommen.
Während also Vertreter der Stadt mit dem Münchner Finanzministerium darüber verhandeln, ob der Freistaat seinen Renovierungszuschuss von 45 Prozent erhöht, haben mehr als 50 Kulturschaffende, Politiker und Architekten in einem offenen Brief Alarm geschlagen: Abgesehen von der Frage, ob man nicht andernorts neu bauen könne, müsse man sich über die «künftige Ausrichtung» des Theaters unterhalten. Überhaupt solle die Bevölkerung einbezogen werden, ein Argument, das an Debatten à la «Stuttgart 21» erinnert: Ein dumpfes Wir-haben-von-allem-doch-nichts-gewusst-Gefühl regt sich – obwohl Fakten und Pläne seit Langem auf dem Tisch liegen.
Ausgerec ...
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Opernwelt Juli 2015
Rubrik: Magazin, Seite 76
von Markus Thiel
Den ausgefuchsten Dramatiker erkennt man am szenischen Rhythmus. Georg Friedrich Händel und sein Librettist Vincenzo Grimani hatten Sinn dafür. In «Agrippina» ist der Kontrast von vierter und fünfter Szene im zweiten Akt einfach brillant. Zuerst schleimt sich das gesamte Personal auf proppenvoller Bühne bei Kaiser Claudius ein. Dann fragt der stets loyale Otto nach...
ARD-ALPHA
12.7. – 11.00 Uhr
Fenomeno.
Porträt des Gitarristen Aniello Desiderio.
18./25.7. – 22.00 Uhr
KlickKlack.
Musikmagazin.
19.7. – 11.00 Uhr
Aniello Desiderio spielt
Gitarrenmusik aus Italien.
26.7. – 11.00 Uhr
Mariss Jansons dirigiert
Brahms: 2. Symphonie, D-Dur, op. 73, beim Lucerne Festival zu Ostern.
arte
1.7. – 5.15 Uhr
Romeo und Julia.
Aus der Reihe «Musik entdecken...
«Kleopatra» müsste diese Händel-Oper heißen, nicht «Julius Caesar». Daran lässt Lydia Steiers Neuinszenierung an der Komischen Oper Berlin keinen Zweifel. Noch ehe Konrad Junghänel den Einsatz für die Ouvertüre gibt, wird uns ein Blick auf die ägyptische Herrscherin gewährt. Wir teilen eine ihrer Erinnerungen, schauen der Jugendlichen beim Gerangel mit ihrem Bruder...