Ende der Fahnenstange
Herr Köhler, Sie werden Ihren Intendantenvertrag an der Oper Halle 2016 auslaufen lassen. Warum wollen Sie Ihr «Heimathaus» nach drei Jahrzehnten verlassen?
Weil ich die Kahlschlagpolitik der Landesregierung nicht mittragen kann. Als sich im Frühjahr 2013 abzeichnete, dass in Dessau, Eisleben und Halle die Theateretats drastisch zusammengestrichen werden sollen, habe ich bereits angekündigt, dass ich mir diesen Schritt vorbehalte. Ich bin in Halle 2011 angetreten, um das Ensemble zu profilieren und zu entwickeln, nicht um es einzudampfen.
Seit Januar ist klar: Die Theater, Oper und Orchester GmbH Halle soll in den nächsten vier Jahren ca. 120 Stellen einsparen. Nicht nur die Staatskapelle wird bluten, sondern auch die Oper: Das Ballett soll sieben Tänzer verlieren, der Chor sieben Sänger, die Streichungen ziehen sich durch alle Bereiche, von den Repetitoren bis zur Bühnentechnik.
Die GmbH hat derzeit über 530 Mitarbeiter. Ist das Haus substanziell gefährdet, wenn die vom Land beschlossene Zuschusskürzung um drei Millionen Euro durchkommt?
Man kann natürlich auch kleinere Brötchen backen, aber wenn man von dem künstlerischen Anspruch ausgeht, ein A-Haus mit drei Sparten und ein ...
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Opernwelt Juni 2014
Rubrik: Magazin, Seite 75
von Albrecht Thiemann
Jubilare
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Mut zum Scheitern, Lust am Gelingen
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