Kammerspiel

Auch abseits der Semperoper feiert Sachsen das Strauss-Jahr – zum Beispiel mit «Ariadne auf Naxos» in Radebeul und dem «Rosenkavalier» in Döbeln

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Dresden, die Strauss-Stadt. «Feuersnot», «Elektra», «Salome», «Der Rosenkavalier» – sie alle sind hier uraufgeführt worden. Dirigiert von Ernst von Schuch, Strauss’ Leib- und Seelendirigent. Schuch hatte ein Haus zehn Kilometer abseits der Semperoper, in Radebeul, zwischen Weinbergen und Elbstrom. Gleich neben dem Gasthof Goldene Weintraube. Heute steht hier das Stammhaus der Sächsischen Landesbühnen. Stolz ist man auf diese Nähe zu dem großen Herrn, das zeigt eine Ausstellung im Foyer, stolz auch auf Strauss.

Im Jubiläumsjahr gibt es eine «Ariadne auf Naxos», schnörkellos erzählt von Annette Jahns. Ein Saal mit menschlichen Maßen, zeigt sich, ist der Sache dienlich: Niemand muss brüllen, man versteht jedes Wort. Es zeigt sich auch, dass ein Haus wie dieses die kleinen und mittleren Partien gut besetzen kann, es jedoch schwierig wird, wenn die zentralen nicht ganz so glänzen. Patrizia Häusermann spielt und singt den Komponisten hingebungsvoll, aber Ute Bachmaier als quicklebendige Zerbinetta bekommt die spritzigen Koloraturen nicht auf den Körper. Stephanie Krone, als Ariadne vokal durchaus souverän, kann den Monologen die «Längen, gefährlichen Längen» nicht austreiben, und Guido ...

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Opernwelt Juni 2014
Rubrik: Magazin, Seite 72
von Wiebke Roloff

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