Alles was recht ist
Herr Schmidt ist ein Freund der Klassik und liebt «Carmen». Die fünfzehnjährige Sandra hört Pop und steht auf Madonna. Vor einem Vierteljahrhundert wären beide noch in den Plattenladen gegangen, um dort ihre Lieblings-CD zu kaufen. Heute holt sich Sandra den Song per Download oder Streaming aus dem Internet, am besten auf das Handy, damit sie ihn hören kann, wann und wo sie will. Herr Schmidt hingegen wird vermutlich weiterhin eine CD oder vielleicht auch eine DVD kaufen, denn er möchte die Oper in Ruhe zu Hause genießen.
Doch auch er wird wohl einen Blick ins Internet werfen, um sich über Preise und Auswahl zu informieren, und vielleicht lässt er sich den Tonträger sogar per Versandhandel ins Haus schicken.
Das Internet hat Konsumverhalten und Hörgewohnheiten revolutioniert. Musik ist in nie dagewesenem Ausmaß zum Alltagsgegenstand geworden, und vor allem die jüngeren Musikkonsumenten wollen jederzeit auf ihre Lieblingsmusik zugreifen können, ob in der Straßenbahn, beim Einkauf oder zu Hause im Bett. «Music Unlimited»: Unter diesem Motto präsentierte der Medienmulti Sony 2011 bei der Midem, der internationalen Musikmesse in Cannes, seine neue Strategie, dem Publikum für 9,90 Euro ...
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Opernwelt Jahrbuch 2012
Rubrik: Wem gehört die Musik?, Seite 82
von Max Nyffeler
Russland ist groß. Doch schon zu Sowjet-Zeiten, als das Land noch größer war, hörte man selten von Regisseuren und Bühnenbildnern mit unverwechselbarer Handschrift. Man sah bei Gastspielen des Kirow Theaters und des Moskauer Bolschoi Theaters oder bei Devisen-Tourneen personal- wie lautstarker Provinzensembles immer nur uralte «Boris Godunows» und blässliche «Eugen...
Frau Kammersängerin, in Ihren Memoiren...
Ludwig: ... hab ich nichts über Verdi geschrieben, oder?
Doch, doch: Es gibt eineinhalb Seiten über ihn. Sie schreiben, dass Sie die Lady Macbeth mit Zinka Milanov gelernt haben. Da würde ich gern wissen: Was genau haben Sie von ihr gelernt?
Ludwig: Na ja, ich hab die Lady zugesagt, weil ich den Ruf hatte, immer Partien...
Unsere Erinnerungen, die am tiefsten uns eingeprägten nicht ausgenommen, sind an sich unbewusst…Was wir unseren Charakter nennen, beruht ja auf den Erinnerungsspuren unserer Eindrücke, und zwar sind gerade die Eindrücke, die am stärksten auf uns gewirkt haben, die unserer ersten Jugend, solche, die fast nie bewusst werden.»
Dieses Sigmund-Freud-Zitat, Michael...