
Opernwelt März 2021
Editorial
Focus Spezial
Das andere Geschlecht
Frauen werden, im wahren Leben, aber auch auf der Opernbühne, nicht selten als pure Objekte männlicher Begierden verraten, verkauft und erpresst. Es wird dringend Zeit, dass sich daran etwas ändert – da wie dort. Ein Pamphlet
«Es ist ein strukturelles Problem»
Sexuelle Belästigung und Gewalt sind an bundesdeutschen Theatern und Opernhäusern nach wie vor an der Tagesordnung. Seit 2018 gibt es Themis, eine Vertrauensstelle, die Betroffenen juristische und psychologische Hilfestellung leistet. Ein Gepräch mit Eva Hubert
Das sagt sich so leicht nicht
Staatstheater? Nationaltheater? Privattheater? Die Frage, was die Bayreuther Festspiele eigentlich künftig sein wollen, ist zwischen den handelnden Parteien umstritten. Eine Bestandsaufnahme
Nichtstun ist keine Alternative
Sie sind tapfer. Suchen mit großem Einfallsreichtum nach Möglichkeiten, den Unterricht auch online inspirierend zu gestalten. Schwanken zwischen Lust und Frust. Wie es Lehrenden und Studierenden der UdK Berlin in der Krise ergeht. Ein Erfahrungsbericht
Schwarze Kacheln
Unterrichten wird zusehends zu einer seltsamen, ja befremdlichen Erfahrung in Zeiten von Corona. Die digitale Konversation ist defizitär, und selbst einige mutige Formate können das normale Musik- und Theaterleben nur bedingt beleben. Ein hoffendes Lamento
Das Montagsunwohlgefühl
Die Normalität ist ausgesetzt. Seit knapp einem Jahr müssen Studierende der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler vorwiegend mit Online-Unterricht vorliebnehmen. Und so langsam werden sie müde, traurig und wütend. Eine Chronik der wachsenden Tristesse
... aber es gibt Hoffnung
Die Lage ist ernst. Oper geht nicht mehr, die Säle sind leer. Und all jene begabten Nachwuchsregisseure, die in der Pandemie zum Nichtstun verdonnert sind, müssen warten – auf eine bessere Zukunft, auf mögliche Engagements, auf ein Wunder. Eine Aufmunterung
Phasenweise bereichernd
Wer ein großer Dirigent werden will, braucht im Studium ein Orchester, mit dem er proben kann. Zur Zeit ist das so gut wie unmöglich, auch an der Dresdner Hochschule für Musik Carl Maria von Weber. Impressionen eines Studierenden
Verwandlungskünstler
Seine Werke sind unverwechselbar, er selbst glich zeitlebens einem Chamäleon. Ein Rückblick auf den Opernkomponisten Ernst Krenek anlässlich seines 30. Todestags und des neu edierten Briefwechsels mit Theodor W. Adorno
Hören, Sehen, Lesen
Ganz aus dem Geist des Gesangs
Emiliano Gonzalez Toro singt und dirigiert Monteverdis «Orfeo»
Apollinisch
Stefano Montanari und glänzende Solisten interpretieren Hasses Serenata «Enea in Caonia»
CD des Monats
Multiple Schönheiten
Christophe Rousset, sein Instrumentalensemble Les Talens Lyrique, der Chœur de Chambre de Namur und exzellente Gesangssolisten rehabilitieren Antonio Salieris Dramma per musica «Armida»
Hören, Sehen, Lesen
Gestochen scharf
Mozarts Oratorium «Betulia liberata» in einer Neuaufnahme mit Christophe Rousset
Brillantes Patchwork
Rossinis flotte szenische Kantate «Le nozze di Teti e di Peleo» aus Wildbad
Disput der Gefühle
Eine verdienstvolle Wiederentdeckung: Giacomo Meyerbeers italienischer Erstling «Romilda e Costanza» live aus Wildbad
Liebesfreud und -leid
Patrick Grahl und Daniel Heide mit Liedzyklen von Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann und Ludwig van Beethoven
Herzschmerz im Paradies
Die Stiftung Palazzetto Bru Zane enthüllt Reynaldo Hahns Operndebüt aus dem Jahre 1898: «L'île du rêve»
Doppelspiel
Operettenperlen aus Kakanien: Franz Lehárs «Cloclo» und Leo Falls «Rose von Stambul»
In der Diskursbude
Eckart Kröplin zeichnet ein höchst liebevolles Bild vom «Operntheater in der DDR»
BUCH des Monats
Ein weites Feld
Oswald Panagls Essaysammlung «Im Zeichen der Moderne» ist ein Füllhorn aus Querbezügen zwischen Literatur, Oper und Bildender Kunst
Interview
Theatertier
Der Mann hat etwas zu erzählen. Über 40 Jahre Bühnenerfahrung, 170 Inszenierungen in Schauspiel und Oper, stets getrieben von dem Ziel, Wesen und Kern des jeweiligen Werkes zu ergründen, häufig überaus triftig. Dietrich W. Hilsdorf gehört unstrittig zu den Großen seines Fachs. Ein Gespräch über Säulenheilige, würzige Sottisen, präzise Stofflektüre und die ungewisse Zukunft des Musiktheaters
Service
Porträt
Eine Frau für viele Fälle
Wenn sie einen Raum betritt, beginnt dieser zu strahlen. Auf der Bühne aber verkörpert sie meist lyrische, nachdenkliche Charaktere, und dies höchst eigenwillig. Und eine starke Meinung zu den Erscheinungen dieser Welt hat die südafrikanische Sopranistin Golda Schultz auch
Serie Licht und Raum
Die Schrankwand spielt mit
Bühnen- und Lichtgestalter stellen ihre liebste Arbeit vor: Herbert Murauer über «Il barbiere» – Den Norske Opera Oslo, 2020
Magazin
Die Königsmacher
Das gute, alte Modell der Findungskommission, die über Intendantenposten befindet, wird zusehends variiert. Was die Frage aufwirft, ob das auch gut so ist. Eine Recherche
Sirenengesang
Die Sopranistinnen Eva Resch und Sarah Maria Sun brillieren beim diesjährigen Ultraschall Berlin-Festival
Verlorene Paradiese
Das Stuttgarter Eclat Festival bietet 24 Novitäten aus Orient und Okzident – leider nur online
Zurück zu den Wurzeln
The Erlkings aus Wien arrangieren Liedzyklen von Schubert, Schumann und demnächst auch von Beethoven für die Neuzeit, um deren zeitlosen Kern freizulegen. Ein Porträt
Auf jeden Fall mit Überseekoffer
Reisen in der Pandemie ist anders. Aber nicht besser. Ein Selbsttest
Anwalt der Randfiguren
Zum 80. Geburtstag des Musikpublizisten Uwe Schweikert
Apropos... Orchesterarbeit
Geht das auch zu Corona-Zeiten? CD-Aufnahmen mit vollbesetztem Orchester in (fast) «normalen» Abständen? Festspiele mit Tausenden von Besuchern? Oper für und mit Publikum? Marcus Bosch, Künstlerischer Leiter der Opernfestspiele Heidenheim und seit 2020 auch Chef dirigent der Norddeutschen Philharmonie Rostock, hört seit Beginn der Pandemie ständig, was alles nicht geht, und lotet vielfach aus, was dann doch geht