Opernwelt Jahrbuch 2021
Bilanz einer vollendet unvollendeten Saison
Warten auf Godot
Die Spielzeit 2020/21 wird in die Geschichte der Opernwelt eingehen als diejenige, in der (fast) alles anders war. Doch vor allem eines wurde deutlich: wie wichtig (Musik-)Theater für eine Gesellschaft ist
Der Freischütz, Mythos und Moderne
«Aus der guten Stube in die Vorwelt»
Webers «Freischütz» zwischen romantischem Naturton und Psychodrama. Ein Essay
Ästhetik der Distanz, Camille Saint-Saens
Un Parnassien de musique
Sein Ideale waren plastische Schönheit, Liebe zur Form, Präzision der kompositorischen Faktur. Dennoch ist ein Großteil zumal des Opern-Œuvres von Camille Saint-Saëns kaum bekannt. Plädoyer für einen Unterschätzten anlässlich seines 100. Geburtstages
Heiner Müller und das Musiktheater
Fremde sind wir uns selbst
Medea, in welcher Gestalt sie vor uns hintritt, ist in allen Künsten noch heute die Frau, die das Andere verkörpert. Ist es auch in all den Opern, die über sie geschrieben wurden, wie ein Blick auf zeitgenössische Vertonungen von Bernd Alois Zimmermann, Robert HP Platz, Aribert Reimann und Pascal Dusapin belegt. Ein Essay
Joseph Beuys, Sprache, Szene, Musik
Choreografie der Welt
Nicht nur Filz, Fett, Kupfer und Hasen zählten zum Kunstverständnis von Joseph Beuys. Auch für die Oper wichtige Kerningredienzen spielten eine zentrale Rolle in den Aktionen und Sprachplastiken des «Nicht-Wagnerianers». Porträt eines Augenmenschen, der auch Ohrenmensch war
Händl Klaus
«Das letzte Wort hat die Musik»
Schon als Kind wünschte sich Händl Klaus nichts sehnlicher, als Libretti zu verfassen. Heute zählt er zu den Besten seines Fachs und arbeitet mit bedeutenden zeitgenössischen Komponisten zusammen, darunter Georg Friedrich Haas, Heinz Holliger, Beat Furrer und Arnulf Herrmann. Ein Gespräch über die Sprachstrukturen, monströse Romanvorlagen und die Frage, wie man sich in einer musikalischen Hexenküche zurechtfindet.
Traumpaare
Erotik, Metrik, Akrobatik
Wie Arrigo Boito und Giuseppe Verdi im kreativen Miteinander die italienische Oper auf ein neues Niveau hoben
«Zur Not auch als Kasperl-Komödie»
Als Eintracht in der Zwietracht hätte Shakespeare die Zusammenarbeit von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal charakterisiert. Fruchtbar war sie jedenfalls
In anderen Welten
Sie teilen das gleiche Schicksal. Der tschechische Komponist Bohuslav Martinů wurde von der Nachwelt ebenso vernachlässigt wie sein kongenialer Partner Georges Neveux, der französische Dramatiker und Drehbuchautor. Höchste Zeit, dies zu ändern
Berühmte Briefe in der Oper
Berühmte Briefe in der Oper
Als Kulturtechnik mutet das Scheiben von Briefen nachgerade anachronistisch an. Nur nicht in der Oper. Hier ist der Brief stilbildend, stückentscheidend – und ein probates Mittel, um seiner Seele Luft zu verschaffen
Umfrage Kritikerstatements
Jürgen Flimm
Das ist ein Glück
Im Juli hat er seinen 80. Geburtstag gefeiert, abseits der großen Bühnen, die er jahrzehntelang als seine eigentliche Heimat ansah. Mit der Milde des Alters, aber immer noch hellwach und humorvoll blickt der Regisseur und Intendant Jürgen Flimm auf eine erfüllte Zeit zurück, vor allem auf jene Künstler-Menschen, die ihn inspirierten