Zauberhöhle und Friedenstaube

Lausanne/St. Gallen, Salieri: La grotta di Trofonio/Händel: Sosarme

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Angesichts neuer Drehungen an der Sparschraube durch die öffentliche Hand müssen Experimente wohl überlegt sein. Umso erfreulicher, wenn kleinere, regional verankerte Theater sich an Ausgrabungen völlig unbekannter Werke wagen.
Der Opéra de Lausanne mag es dabei noch etwas leichter fallen, ein Risiko einzugehen. Nicht, dass Salieris Opera comica aus dem Jahre 1785 einen Publikums­erfolg garantieren würde. Aber der Stagione-Betrieb, wie er in Lausanne praktiziert wird, lässt heiklere Unternehmungen eher zu.

Insbesondere dann, wenn Chris­tophe Rousset am Werk ist, der mit seinem Spezialis­tenensemble «Les Talens Lyriques» in den letzten Jahren regelmäßig zu ebenso turbulenten wie vergnüg­lichen Theatererlebnissen verführt hat.
Dass Salieris Zauberposse ein musikalisches Kleinod ist und nach der Uraufführung nicht zufällig in ganz ­Europa Erfolge feierte, ist Kennern bekannt. Salieri hatte seit jeher eine besondere Neigung zu einem etwas extravaganten Opernpersonal. Seine Bekanntschaft mit dem Librettisten Giambattista Casti, einem gebildeten und weit gereisten Literaten, förderte diesen Zug zusätzlich. Als Komödienautor zeichnete sich Casti durch hohe sprach­liche Qualität, allerdings ...

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Opernwelt Mai 2005
Rubrik: Panorama, Seite 52
von Hanspeter Renggli

Vergriffen
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