Zauberhöhle und Friedenstaube
Angesichts neuer Drehungen an der Sparschraube durch die öffentliche Hand müssen Experimente wohl überlegt sein. Umso erfreulicher, wenn kleinere, regional verankerte Theater sich an Ausgrabungen völlig unbekannter Werke wagen.
Der Opéra de Lausanne mag es dabei noch etwas leichter fallen, ein Risiko einzugehen. Nicht, dass Salieris Opera comica aus dem Jahre 1785 einen Publikumserfolg garantieren würde. Aber der Stagione-Betrieb, wie er in Lausanne praktiziert wird, lässt heiklere Unternehmungen eher zu.
Insbesondere dann, wenn Christophe Rousset am Werk ist, der mit seinem Spezialistenensemble «Les Talens Lyriques» in den letzten Jahren regelmäßig zu ebenso turbulenten wie vergnüglichen Theatererlebnissen verführt hat.
Dass Salieris Zauberposse ein musikalisches Kleinod ist und nach der Uraufführung nicht zufällig in ganz Europa Erfolge feierte, ist Kennern bekannt. Salieri hatte seit jeher eine besondere Neigung zu einem etwas extravaganten Opernpersonal. Seine Bekanntschaft mit dem Librettisten Giambattista Casti, einem gebildeten und weit gereisten Literaten, förderte diesen Zug zusätzlich. Als Komödienautor zeichnete sich Casti durch hohe sprachliche Qualität, allerdings ...
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