Wieder auf Entdeckungskurs
Seit 1977 gibt es die von Gian Carlo Menotti initiierte amerikanische Ausgabe des Spoleto Festivals. In diesem Jahr lud man zur 39. Saison nach Charleston/South Carolina. Mit einem Etat von 7,66 Millionen US-Dollar sind die Festspiele vergleichsweise opulent ausgestattet. So konnte Nigel Redden, der aktuelle Künstlerische Leiter, wieder ein breites Angebot zusammenstellen: Oper, Kammermusik-, Chor- und Orchesterkonzerte, Tanz- und Puppentheater, 150 Veranstaltungen insgesamt.
Ein Mix aus Oper und mobiler Installation, westlichem und chinesischem Musiktheater,
Moderne und Tradition – das ist «Paradise Interrupted». Das 80-minütige Stück des Komponisten Huang Ruo und der Künstlerin Jennifer Wen Ma wurzelt in dem wohl bedeutendsten Werk der chinesischen Kunqu-Oper, dem «Päonien-Pavillon» aus dem Jahr 1598. In einer 20-stündigen, umjubelten Fassung war es 1999 beim New Yorker Lincoln Center Festival erstmals in der westlichen Welt zu sehen. Der damalige Star, die elektrisierende Kunqu-Performerin Qian Li, ist auch diesmal wieder mit von der Partie. «Paradise Interrupted» setzt mit dem erotischen Traum der «Pavillon»-Heldin ein. Jetzt heißt sie schlicht The Woman, eine moderne ...
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Opernwelt Juli 2015
Rubrik: Magazin, Seite 72
von Heidi Waleson
Aribert Reimanns «Lear» war ursprünglich für die Hamburgische Staatsoper gedacht (vom damaligen Intendanten August Everding in Auftrag gegeben). Es dauerte mehr als dreißig Jahre, bis das weltweit erfolgreiche Stück dort endlich ankam. Die szenisch von Karoline Gruber und musikalisch von Simone Young verantwortete Aufführung wurde in «Opernwelt» durch Jürgen...
Erst vor Kurzem ist eine Studioaufnahme von Agostino Steffanis großartiger Oper «Niobe» erschienen (siehe OW 3/2015), hervorgegangen aus einer Produktion des Boston Early Music Festivals. Jetzt folgt bereits eine weitere Aufnahme dieses Werks, die auf Mitschnitten einer Aufführungsserie am Royal Opera House Covent Garden basiert. Nach dem enormen Erfolg, den...
Schwerlich kann ein einziges Opernhaus sich enzyklopädisch betätigen oder als ein «imaginäres Museum» – zu solch umfassender Darstellung des Werkbestands (wenn wir eine bewegliche Sache einmal so dinghaft-museal benennen wollen) bedarf es schon einer vielfältigen Theaterlandschaft, wie wir sie in Mitteleuropa zum Glück (noch) haben. Indes kann ein Spielplan doch...