Wie aus einem Guss
Manchmal ist weniger mehr. Die Opéra Comique ist nicht die Pariser Nationaloper, Messagers «Fortunio» (1907) nicht «Pelléas et Mélisande», kurz zuvor am gleichen Haus uraufgeführt. Und die Sänger, die auf der Bühne stehen, sind (noch) nicht jene, deren Konterfeis auf den Soloalben der Major-Labels prangen. Doch was für ein durch und durch befriedigender, ja beschwingender Abend! Mit kleinen, aber feinen Mitteln reiht die Opéra Comique seit ihrer statutarischen, budgetären und programmatischen Wiedergeburt 2007 eine fesselnde Produktion an die andere.
«Fortunio», eine Wiederaufnahme aus dem Jahr 2009, ist ein Paradebeispiel für den nach jahrzehntelangen Verirrungen wiedergewonnenen Geist des Hauses. Zu den Eckpfeilern der Programmpolitik zählt nunmehr die Erschließung des reichen historischen Fundus’ der Institution. Gut ein Jahrhundert lang, bis etwa zum Ersten Weltkrieg, hatte die «kleine» Komische Oper der «Grande Boutique» (so Verdis Spottname für die heutige Pariser Nationaloper) in Sachen Wagemut und Innovationskraft oft den Rang abgelaufen. Fixsterne des Repertoires wie «Carmen» oder «Les Contes d’Hoffmann» wurden hier uraufgeführt; daneben gibt es freilich etliche ephemere ...
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Opernwelt Februar 2020
Rubrik: Panorama, Seite 47
von Marc Zitzmann
Wenn das Ensemble Modern sich Kurt Weill zuwendet, ist der komponierende Dirigent und Chansonnier HK Gruber nicht weit. Unvergessen bleibt seine rotzig-schrille Einspielung der «Dreigroschenoper», mit einer rockröhrenden Nina Hagen als Mrs. Peachum, einem schmierig säuselnden Max Raabe als Macheath und Gruber himself in der Rolle des Peachum. Zwei Jahrzehnte sind...
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Frau Sarré, es heißt, in den Familien werde nicht mehr gesungen.
Leider. Die musikalische Prägung ist enorm wichtig. Wir müssten eigentlich nicht nur in den Familien ansetzen, sondern auch in den Kindergärten und Schulen. Das passiert zu wenig. Potenzial ist bei Kindern vorhanden, es wird aber zu wenig geweckt. Die Kinder unseres Chors lernen früh auch ein...
