Volles Risiko
Ende Januar bezog die Freie Volksbühne Frankfurt am Main im Großen Hirschgraben ein festes Quartier. Und zur Eröffnung gab es eine neue Version von Heinrich Hoffmanns «Struwwelpeter» – Theater für Kinder mit ihren Erwachsenen, dazu drastische, teils ironische, teils makabre Musik von Uwe Dierksen, Christian Hommel und Hermann Kretschmar, alle Mitglieder des Ensembles Modern. Ganz neu ist es nicht, dass die Gruppe, die neben dem Klangforum Wien und dem Ensemble Intercontemporain jahrzehntelang zu den Platzhirschen der Avantgarde in Donaueschingen gehörte, neue Musik zu Kindern bringt.
Schon im vergangenen Jahr beschäftigte sich «Lullaby Experience» von Pascal Dusapin mit Kindheitserfahrungen. Und das Ensemble Modern war mittendrin, als Eltern mit ihren Kindern zusammenkamen und Wiegenlieder sangen, die später zu einem eigenen Kunstwerk verarbeitet wurden.
«Glücklicherweise ist die Zeit vorbei, wo die Neue Musik sich abschotten muss von aller Historie», erzählt der Geschäftsführer des Ensembles, Christian Fausch; auch das Lebensweltliche muss nicht mehr als heteronomer Rest ausgesperrt werden aus dem Kunstwerk, das nur in seiner Verpanzerung gegen den totalen ...
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Opernwelt Mai 2020
Rubrik: Magazin, Seite 58
von Jan Brachmann
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Herr Workman, Sie wollten zunächst Schauspieler werden ...
So ist es. Meinen ersten Uni-Abschluss habe ich im Sprechtheater gemacht. Mit 21 bin ich sogar für ein Jahr nach New York gegangen, ohne irgendwo engagiert zu werden. Nebenher habe ich Trompete gespielt und Gesangsunterricht genommen. Damals habe ich nie an Oper gedacht, eher schon konnte ich mir eine...