Treffen sich zwei
Reisen bildet. Reisen erweitert den Horizont. Das Denken. Die Empfindsamkeit. Insbesondere wenn man an Orte gelangt, die erkleckliche Überraschungen bereithalten. Orte wie der Mond. Eben dahin zieht es auch Professor Barbenfoullis und sein karnevalistisch-kapriziöses Forscherteam. Nichts Geringeres haben sich die lustigen Herren zur Aufgabe gemacht, als die faszinierende Ferne fassbar zu machen. Was sie nicht wissen: Auf dem Mond herrschen andere Gesetze, andere Gebräuche; sogar die Semiotik ist eine andere.
Die Folge ist zunächst gehöriges Staunen – und dann die Erkenntnis, dass die Begegnung mit dem Fremden durchaus hilfreich für die eigene Anschauung sein kann.
Andrew Norman hat Georges Méliès’ Stummfilm «Le Voyage dans la Lune» von 1902 zur Vorlage für eine 70-minütige «Oper in zwei Akten für Menschen jedes Alters» gemacht. «Zum Mond und zurück» heißt das eklektisch-illustrative Werk, zu dem der Enddreißiger selbst das Libretto dichtete, und verhehlt zu keiner Sekunde seine Gefälligkeit. Im Grunde ist es eine kuschelklassischmoderne Filmmusik, die Simon Rattle im Rahmen des Education-Projekts «Vokalhelden» der Berliner Philharmoniker in Scharouns Zauberbau dirigiert – mit ...
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Vor siebzig Jahren ging in der Aufbruchsstimmung nach dem Zweiten Weltkrieg das erste Holland Festival über die Bühne. Das Gründungsfieber lag damals offenbar in der Luft, denn fast zeitgleich wurden auch die Festivals in Avignon (1947) und Aix-en-Provence (1948) ins Leben gerufen. Unter ihnen bietet das Holland Festival bis heute das breiteste Programm – in diesem...
Den Himmel auf Erden leisteten sich nicht nur Ludwig XIV. in Versailles oder Maria Theresia in Schönbrunn. Auch Preußens Könige bauten sich ihr Arkadien mit Palästen und Parks. Ein bisschen bescheidener mutet zwar an, was Friedrich II. auf den luftigen Namen «Sanssouci» taufte, doch die weitläufige Anlage vor den Toren (Alt-)Potsdams bietet wohl die schönste aus...