Singen, um mitzuteilen
Und wieder kein Deutscher dabei! Ein Grund zum Nachdenken, was unsere Ausbildungssituation angeht, doch kein Grund zum Jammern. Die Globalisierung im Opernbetrieb hat Koreaner, Chinesen, Osteuropäer und Südamerikaner an die Weltspitze gestellt, und das nicht zu Unrecht – ein Trend, der sich längst nicht mehr nur in Gütersloh feststellen lässt, wo die Bertelsmann-Stiftung zum elften Mal ihren Wettbewerb «Neue Stimmen» durchführte.
Zwölfhundert Bewerber aus aller Welt (davon allein hundertfünfzig aus China) hatten im Vorfeld in einundzwanzig Städten vorgesungen, zweiundvierzig Kandidaten kamen in die Endausscheidung in Gütersloh. Vierzehn davon blieben beim öffentlichen Semifinale übrig, sieben – ungewöhnlicherweise fünf Soprane, ein Mezzo und ein Tenor – rangen im Finale um die drei ersten Preise.
Unter der Präsidentschaft des Pariser Intendanten Gerard Mortier gehörten der Jury drei weitere Theaterleiter (Brian Dickie, Anthony Freud und Bernd Loebe), vier unterrichtende Opernsänger (Edith Mathis, Edith Wiens, Francisco Araiza und Siegfried Jerusalem) sowie der Dirigent Gustav Kuhn und der Musikschriftsteller und Stimmenkenner Jürgen Kesting an. Es dürfte nicht zuletzt auf ...
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