Schuhschachtel, Weinberg, Open Box
Welche Räume braucht das Musiktheater im 21. Jahrhundert? Eine Frage, die sich dringlich stellt, wenn marode Häuser mit großem Aufwand saniert und modernisiert werden müssen, etwa in Stuttgart, Frankfurt oder Karlsruhe. Auch am Nationaltheater Mannheim beherrschen bald Bauleute die Szene – in Absprache mit Künstlern und Beschäftigten, wie Geschäftsführer Marc Stefan Sickel versichert.
Welche Erfahrungen und Wünsche treiben dabei eine Bühnenbildnerin, einen Musiker, Intendanten, Dramaturgen und Akustiker um? Auf dem Podium der dritten «Opernwelt-Dialoge» in Mannheim: Peter Rundel, Karlheinz Müller, Albrecht Puhlmann, Anna Viebrock und Jan Dvořák. Moderation: Albrecht Thiemann
Seit der Antike hat das Theater in Europa sehr verschiedene Raumtypen hervorgebracht. Für die griechische Tragödie waren Arenen mit halbrunder Spielfläche das Modell, zur Zeit Shakespeares in England Rundbauten das Maß der Dinge; die höfischen Bühnen des 18. und bürgerlichen Theaterhäuser des 19. Jahrhunderts sind Varianten des Prinzips Guckkasten; um die Mitte des 20. Jahrhunderts kam der so genannte Weinberg hinzu, mit einem zentral platzierten, von locker gestaffelten Zuschauerblöcken umgebenen Podium; ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Opernwelt Februar 2020
Rubrik: OW Dialoge, Seite 50
von Albrecht Thiemann
Mancher Melomane hielt ihm als Schwäche vor, was eigentlich seine Stärke ausmachte: den geradlinigen, natürlichen Klang der Stimme. Peter Schreier war kein Sänger des effekthaltig gestalteten, «gemachten» Ausdrucks. Arabeskem begegnete man bei ihm so wenig wie einem auf Wirkung zielenden Kunstwillen. Zeit seiner sechs Jahrzehnte überspannenden Laufbahn blieb er...
Frau Kermes, Sie haben Ihre Kollegin Cecilia Bartoli vor Kurzem auf Twitter gedisst, wegen des Covers der «Farinelli»-CD, wo sie ausschaut wie Conchita Wurst …
Naja, Conchita Wurst gibt’s ja nicht mehr, sie ist längst wieder ein Mann mit kurzen Haaren. Außerdem hatte Farinelli nie einen Bart. Mir tut es einfach leid, weil viele Menschen sich darüber lustig machen....
Es ist ein weites Feld – Kinderoper. Ein Genre, über dessen Notwendigkeit sich Theaterschaffende wohl im Grundsatz einig sind, das aber nicht immer mit hinreichender Kreativität gesegnet ist. Denn Kinderoper heißt nicht nur «Kleine Zauberflöte». Eva Kleinitz, der im Frühjahr 2019 verstorbenen Intendantin der Opéra national du Rhin, war sie eine...
