Saftiges aus dem Big Apple
Erik Petersen hat in Magdeburg seine Bühnenkarriere gestartet, als Jugendlicher, in der Statisterie.
Nach einigen beruflichen Umwegen und anschließenden Lehrjahren beim Musical-Spezialisten Gil Mehmert ist der 27-Jährige nun als Regisseur an «sein» Theater zurückgekehrt und hat mit Gespür für Timing und Spaß am Slapstick George Gershwins «Crazy for You» inszeniert – jenes 1992 von Ken Ludwig für New York erstelltes Pasticcio, bei dem sich Evergreens des Komponisten geschmeidig in eine neue Handlung einfügen, die vom tanzwütigen Bankierssohn Bobby Child erzählt und seinem irrwitzigen Plan, in einer Goldgräberstadt in Nevada ein Unterhaltungstheater zu retten.
Um die Show zu stemmen, die eigentlich so aufwändig ist, dass sie sich nur als long run musical rentiert, legen sich alle Sparten des Magdeburger Theaters mächtig ins Zeug: Die klassisch ausgebildeten Balletttänzer haben extra Steppen gelernt und singen in den Massenszenen auch noch mit. Die Choristen übernehmen die Neben-, die fest angestellten Solisten die Hauptrollen; lediglich zwei Musical-Profis wurden zusätzlich engagiert. Dirk Weiler strahlt genau jene naive Begeisterungsfähigkeit aus, die den Tagträumer Bobby Child ...
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Opernwelt April 2015
Rubrik: Panorama, Seite 41
von Frederik Hanssen
Mit «Ich komme, grünende Brüder» ist es nichts. Kein Mädchen, das sich in einen Lorbeerbaum verwandelt. Daphne, schuldig am Tod ihres Jugendgespielen Leukippos, bekommt Handschellen angelegt. «Abführen!»: So hätte der Befehl an den Uniformierten am Ende lauten können. Leer die Szene. Die Musik allein spricht das Schlusswort. Sie flutet den Raum. In das...
Sie haben alles versucht. Noch im November vergangenen Jahres mit einem enthusiastisch aufgenommenen «Don Giovanni» gezeigt, was die Opernsparte des Volkstheaters Rostock draufhat. Und jüngst – passend zur Krise – mit «Mahagonny» nachgelegt. Es hat nicht geholfen. Ende Februar stimmte eine knappe Mehrheit der Rostocker Stadtverordneten für eine sogenannte...
Glucks Reformopern begegnet man mit Respekt, aber die Bühne tut sich schwer mit ihnen. Auch wenn sie längst nicht mehr auf «edle Einfalt» und «stille Größe» getrimmt werden, schreckt ihre «verteufelte Humanität» noch immer ab. Dieser Einschüchterung sind im Gluck-Jahr 2014 nur zwei Inszenierungen – Romeo Castelluccis Wiener «Orfeo» und die «Paride ed Elena» des...