Sänger des Jahres

Er ist seit 24 Jahren im festen Engagement. Trotzdem hat ihn der Theateralltag weder mit Zynismus noch mit Hochmut gegerbt.

Johannes Martin Kränzle kann noch immer sonnig lächeln. Er kann an Inhalte und Figuren glauben – und an die sinnliche Kraft der Musik. Er ist bescheiden geblieben. Ein Ausnahmesänger schon deshalb, weil er seine Stimme über so lange Zeit und viel­fältige Aufgaben hinweg frisch gehalten hat. Vor drei, vier Jahren erst veränderte eine Koinzidenz von Zufällen sein Leben. Jetzt ist er auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn angekommen.

An der Mailänder Scala und der Berliner Staatsoper singt er unter der Leitung von Daniel Barenboim den Alberich. Bei den Salzburger Festspielen feierte er in der Uraufführung von Wolfgang Rihms «Dionysos» einen persönlichen Triumph. Für diese Partien vor allem wurde er zum «Sänger des Jahres» gewählt.

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Opernwelt Jahrbuch 2011
Rubrik: , Seite 20
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Es klingt ehrlich. Als Johannes Martin Kränzle erfährt, dass er zum «Sänger des Jahres» gewählt wurde, platzt es aus ihm heraus: «Das kann aber gar nicht sein!» Was für ein typischer, bescheidener Satz. Er klingt wie: Es gibt doch so viele gute und berühmtere Sänger, warum kommen Sie gerade auf mich? Stimmt: Es gibt viele gute und berühmtere Sänger. Und trotzdem...