Pacius: Kung Karls jakt

Helsinki, Pacius: Kung Karls jakt

Opernwelt - Logo

Dass die erste finnische Oper aus der Feder eines Hamburger Kaufmannssohnes stammt, mag überraschen. In Deutschland ist Fredrik Pacius (1809-1891), eigentlich Friedrich oder auch familiär Fritz, eine unbekannte Größe. Der Violinist und Komponist, ausgebildet bei Louis Spohr und Moritz Hauptmann, hat den größten Teil seines Lebens in Skandinavien gewirkt: zunächst als Konzertmeister an der königlichen Hofkapelle in Stockholm, dann als Universitätsmusik-direktor in Helsinki. Pacius nahm eine Schlüsselstellung im finnischen Musikleben des 19.

Jahrhunderts ein, bekam sogar das Attribut «Vater der finnischen Musik» verliehen – bis heute ein geflügeltes Wort. Auch die finnische Nationalhymne «Vårt land/Maamme» (Unser Land) stammt von ihm.
Sein 200-jähriges Geburtstagsjubiläum war nun in Helsinki Anlass für die Produktion seiner ersten Oper «Kung Karls jakt» (König Karls Jagd; 1851-1879) zu dem Libretto des Historikers Zacharias Topelius. Der stilistische Vergleich mit Werken Carl Maria von Webers liegt nahe. Melodisch reich kommt Pacius hier daher, quirlig und humorvoll, mit belcantistischen Arien und großformatigen Chören. Eine Intrige gegen den noch minderjährigen König Karl XI. von ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Mai 2009
Rubrik: Panorama, Seite 43
von Silke Bruns

Vergriffen
Weitere Beiträge
Der Kapitän als Feingeist

Eine konzertante Aufführung schien 1997 die Wende zu bringen. Als Kent Nagano in Manchester die Erstfassung von Brittens «Billy Budd» mit Thomas Hampson in der Titelrolle dirigierte, schien der Weg frei; und tatsächlich folgten u. a. 2001 an der Wiener Staatsoper und vier Jahre später an der Staatsoper München szenische Produktionen dieser 1951 in London...

Geschichte als Gegenwart

Bei den großen Sängern der jüngeren Vergangenheit sind zwei Typen zu unterscheiden: die historischen und die zeitlosen. Lisa della Casa, die vor einigen Monaten ihren 90. Geburtstag feierte, gehört zu der zweiten Kategorie. Hört man sich ihre Aufnahmen an, so ist man immer wieder überrascht von der Frische ihrer Stimme und der Gegenwärtigkeit ihrer...

Idylle in Weiß und Blau

Das Drum und Dran sorgte einmal mehr für ebenso viel Gesprächsstoff wie die Aufführung selbst: Kaum war die Premiere von Glucks «Iphigénie en Aulide» mit Riccardo Muti am Pult über die Bühne gegangen, drohten die Gewerkschaften mit Streiks für die weitere Serie (ohne die Drohung letztlich wahr zu machen). Denn das Kulturministerium, das Italiens Opernhäusern...