Offenbach: Rheinnixen
Es ist wohl nicht nur Zufall, sondern auch die Frucht des Ehrgeizes ambitionierter Editoren: Nachdem Jacques Offenbachs romantische Oper «Les Fées du Rhin» über einhundertvierzig Jahre dem Vergessen anheim gefallen war, folgte jetzt der konzertanten Wiederentdeckung vor drei Jahren in Montpellier kurz nach der zweiten und eigentlichen (weil vollständigen) szenischen Uraufführung in Ljubljana (siehe OW 3/2005) die Deutsche Erstaufführung.
Aber es war keine der großen Bühnen, die sich «Die Rheinnixen» (wie der irreführende deutsche Titel lautet) vornahmen, sondern das Stadttheater Trier. Vielleicht spielte ja der Schauplatz der Handlung des von Alfred Freiherr von Wolzogen ins Deutsche übertragenen Librettos eine Rolle bei der Entscheidung. Die Kriegswirren, die da in einer vertrackten Handlung auf die Bühne kommen, spielen zwar im zeitlich fernen 16. Jahrhundert, aber doch «gleich um die Ecke» im Hunsrück. Diese inspirierende Nähe, vor allem aber der Enthusiasmus und die Entdeckerfreude, die alle Beteiligten spürbar durch den Abend trugen, glichen denn auch manche Schwachstellen im Ensemble und Orchester aus. István Dénes und seine Philharmoniker brachten insgesamt allerdings ...
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