Mut zur Lücke

Musiktheater, Stimme, Kanon, Musiklehre: neue und erneuerte Lexika

Synergien, modifizierte Neuauflagen, neue Zugänge – der Buchmarkt ist um einige Musiklexika reicher geworden. Dass die Pressemitteilungen dazu manchmal vollmundiger daherkommen als das, was der Leser tatsächlich vorfindet, liegt in der Natur des Geschäfts. So soll das von Arnold Jacobshagen und Elisabeth Schmierer herausgegebene «Sachlexikon des Musiktheaters» laut Ankündigung erstmals und umfassend Theorie und Praxis, Gattungen und Schauplätze des Musiktheaters in Geschichte und Gegenwart erschließen.

Auf knapp 670 Seiten zielen die Herausgeber auf die Quadratur des Kreises: Historie, Technik, Zahlen, Ästhetik ziehen in rund 700 Artikeln vorüber. Knapp 40 Autoren haben mitgewirkt, darunter Musik- und Theaterwissenschaftler, Kritiker, Bühnentechniker und Kulturmanager. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das Werk jedoch als Teil-Neuheit. Nicht wenige Einträge wurden bereits in dem 2002 erschienenen «Lexikon der Oper» und im «Handbuch Praxis Musiktheater» veröffentlicht. Mit anderen Worten: Man konnte auf den Bestand des Laaber Verlags zurückgreifen. Allerdings sind die älteren Beiträge bearbeitet und, mit Blick auf die Literaturangaben am Ende der Texte,  ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Februar 2017
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 30
von Christoph Vratz

Vergriffen
Weitere Beiträge
Schauplatz Curaçao

Der durchschnittlich gebildete Opernfreund denkt beim Stichwort Brabant an «Lohengrin» und erinnert sich angesichts der legendären, indes nie heilig gesprochenen Genoveva aus dem gleichnamigen belgisch-niederländischen Herzogtum an Robert Schumanns einzige Oper. Jacques Offenbach widmete der Gemahlin des mittelalterlichen Pfalzgrafen Siegfried gleich drei...

Liri, lari, larifari

Luxemburg – das lag im Jahr 1909 für die Schöpfer des «Grafen von Luxemburg» mindestens so weit entfernt wie Pontevedro in Franz Lehárs berühmtestem Vorgängerwerk, der «Lustigen Witwe». Aus den politisch ohnmächtigen Randbezirken der Großreiche kamen damals noch nicht die ausgebufften Trickser der Großfinanz, sondern verschwendungssüchtige Aristokraten, die...

Luftballons und Zipfelmützen

«Wie war zu Cölln es doch vordem mit Heinzelmännchen so bequem! Denn, war man faul, man legte sich hin auf die Bank und pflegte sich.» So eröffnete August Kopisch sein bekanntestes Werk, das Gedicht «Die Heinzelmännchen zu Köln». Dabei hatte Kopisch wirklich Interessanteres vorzuweisen: Landschaftsgemälde etwa von seinem mehrjährigen Aufenthalt in Neapel, ein...