Mut zur Lücke
Synergien, modifizierte Neuauflagen, neue Zugänge – der Buchmarkt ist um einige Musiklexika reicher geworden. Dass die Pressemitteilungen dazu manchmal vollmundiger daherkommen als das, was der Leser tatsächlich vorfindet, liegt in der Natur des Geschäfts. So soll das von Arnold Jacobshagen und Elisabeth Schmierer herausgegebene «Sachlexikon des Musiktheaters» laut Ankündigung erstmals und umfassend Theorie und Praxis, Gattungen und Schauplätze des Musiktheaters in Geschichte und Gegenwart erschließen.
Auf knapp 670 Seiten zielen die Herausgeber auf die Quadratur des Kreises: Historie, Technik, Zahlen, Ästhetik ziehen in rund 700 Artikeln vorüber. Knapp 40 Autoren haben mitgewirkt, darunter Musik- und Theaterwissenschaftler, Kritiker, Bühnentechniker und Kulturmanager. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das Werk jedoch als Teil-Neuheit. Nicht wenige Einträge wurden bereits in dem 2002 erschienenen «Lexikon der Oper» und im «Handbuch Praxis Musiktheater» veröffentlicht. Mit anderen Worten: Man konnte auf den Bestand des Laaber Verlags zurückgreifen. Allerdings sind die älteren Beiträge bearbeitet und, mit Blick auf die Literaturangaben am Ende der Texte, ...
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In der entscheidenden Szene schweigt das Orchester. Die Pariser Abendgesellschaft auf der Bühne wird von einem Pianisten unterhalten, der sich als Nachfolger Chopins versteht und in der Tat etwas Nocturne-artiges auf die Tasten zaubert – langsam, elegisch in H-Dur beginnend, dann vollgriffig virtuos ausholend. Wie sich später herausstellt, soll er ein Spion...
Musiktheater ist ein feiner Seismograf für die Wandlungen im Umgang mit Emotionen. Wie sehr dies gerade auch für Händels Opern gilt, will dieser anregende Band mit seiner Fokussierung auf weibliche Opernfiguren zeigen, die von damals neuen und deshalb beunruhigenden «vermischten Empfindungen» geprägt sind. Eingelöst wird dieser in Laurenz Lüttekens bündiger...
CHAYA CZERNOWIN
Was heißt Komponieren für Stimme? Diese Frage hat Chaya Czernowin schon in ihrem ersten Bühnenwerk «Pnima» (2000) beschäftigt. Sie steht auch im Zentrum ihrer neuen Oper «Infinite now» (Uraufführung: April 2017, Vlaanderen Opera). Ein Gespräch
ZEITGEISTOPER?
Knüpfen sie an die Tradition der «Zeitoper» des jungen Weill, Krenek oder Hindemith...