MONUMENTAL
Anlässlich des 50. Jahrestages des Kennedy Center hatte Francesco Zambella, Intendant der Washington National Opera, vier kurze Werke in Auftrag gegeben, die sich mit der Geschichte und Identität des Kennedy Center befassen sollten. Im Mittelpunkt stand dabei der Begriff des «Monuments» und damit die kontrovers diskutierte Frage, wie ein Gedenken an den Konflikt zwischen Konföderierten und den Befürwortern der Sklaverei, insbesondere in den Südstaaten, funktionieren könne.
Das ambitionierte Projekt mit dem Titel «Written in Stone» – in gewisser Weise auch eine Rückkehr zur Zeitoper – vereinte vier Kreativ-Teams, drei international renommierte Sänger (J’Nai Bridges, Rod Gilfry und Alfred Walker), acht weitere Solistinnen und Solisten sowie zwei Uraufführungsveteranen: Regisseur James Robinson (er inszenierte drei der vier Stücke) und Dirigent Robert Spano. Erhard Rom schuf für alle vier Stücke schlichte, aber flexible Bühnenräume, Dede Ayite die dazu passenden Kostüme.
Den Auftakt der Uraufführungen im Eisenhower Theatre bildete «Chantal», ein erzählerisch kraftvolles, vom Jazz beeinflusstes Monodram, das sich sowohl mit der Vergangenheit als auch mit der Gegenwart des Kennedy ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Opernwelt Mai 2022
Rubrik: Panorama, Seite 46
von David Shengold
Ursprünglich war die Mainzer Premiere von Luigi Nonos «Al gran sole carico d’amore» für den 14. März 2020 geplant, musste aber nach der Generalprobe wegen des Corona-Lockdowns abgesagt werden. Dass sie nach genau zwei Jahren doch noch stattfand, war ein Glücksfall – für das Haus, für das Stück. Die spiel- und gesangstechnischen Ansprüche der durch Live-Elektronik...
Sextourismus ist - leider Gottes - international, und die sexuelle Ausbeutung von Frauen trägt viele Namen. Im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen heißt sie «Madama Butterfly» und stammt aus der Feder von Giacomo Puccini.
Die psychologisch nuancierte Inszenierung von Gabriele Rech nimmt ernst, was Puccini und seine Librettisten dem Werk (zwischen den Zeilen)...
Fantastische Pianisten und glühende Patrioten waren sie beide. Damit aber enden im Wesentlichen die Gemeinsamkeiten zwischen zwei der schillerndsten polnischen Musiker-Persönlichkeiten des 19. (respektive 20.) Jahrhunderts. Während Fré-déric Chopin jenem Instrument treu blieb, mit dem er auch noch flammendste humanistische Botschaften in die Welt zu senden...
