Mitsingen erwünscht

Von wegen nicht mehr cool: Rundfunkanstalten und Platten-Labels entdecken das deutsche Volkslied

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Spätestens seit die massenmediale Grundversorgung via Internet den hinterletzten Haushalt erreicht, gehört das Singen nicht mehr zu den Kernkompetenzen des Alltagslebens. Zumal der Nachwuchs lässt sich lieber auf dem iPod oder auf Youtube etwas vorträllern, als selbst die Stimme auszuprobieren.

Hausmusik am Wochenende? Fehlanzeige. Ein Klavier im Wohnzimmer? Kaum noch anzutreffen. Ein Lied zum Tage oder zur Nacht? Kein Gedanke.

Vorbei die Zeiten, als es zum guten Ton gehörte, sich im (Kirchen-) Chor an Schütz oder Bach zu versuchen, Charpentiers «Te Deum» fürs Schulkonzert zu pauken oder unterwegs die «Mundorgel» rauf- und runterzuschmettern. Auch an den Schulen hat das aktive Musizieren kontinuierlich an Bedeutung verloren, immer häufiger wird die Beschäftigung mit Noten in der Fächerhierarchie als lässliche Nebensache eingestuft. Entsprechend hilf- und ahnungslos reagieren viele Kinder und Jugendliche, wenn sie «Songs» begegnen, die in den Charts nicht gerade ganz oben stehen.

Alten Volksliedern zum Beispiel. Melodien von Haydn («Rose weiß, Rose rot») oder Mozart («Komm, lieber Mai»), von Schubert («Am Brunnen vor dem Tore») oder Brahms («Da unten im Tale»), die einmal so populär ...

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Opernwelt September/Oktober 2010
Rubrik: Medien | CDs und DVDs, Seite 44
von Albrecht Thiemann

Vergriffen
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