Live aus dem Studio
Ein Blick auf die Besetzungszettel dieser beiden historischen Fernsehopern ruft bei mir erst einmal nostalgische Gefühle wach. Ihre Erstausstrahlung habe ich als Schüler auf dem Bildschirm verfolgt, die meisten der beteiligten Sänger noch auf der Bühne erlebt. Beim Wiedersehen fast ein halbes Jahrhundert später ist mein Eindruck sogar noch stärker, was sicher auch mit einigen Qualitäten zusammenhängt, die im heutigen Opernbetrieb verloren gegangen sind.
Um diese Filmdokumente richtig einschätzen zu können, muss man einen kurzen Blick zurückwerfen.
Bis Mitte der sechziger Jahre waren Direktübertragungen oder Aufzeichnungen von großen Opernereignissen im Fernsehen aus technischen, finanziellen, aber auch ästhetischen Gründen eine Seltenheit. Man zweifelte daran, die Dimensionen der Bühne auf den kleinen Bildschirm übertragen zu können. Deshalb produzierte man nach amerikanischem Vorbild – die erste Fernsehoper entstand 1949 in New York – vorzugsweise im Studio, zunächst leichtere Spielopern, später auch schwerere Brocken wie «Macbeth» oder «Jenufa». Der Sound war auf Zimmerlautstärke eingestellt, die Optik dem kleinen Fernsehspiel entlehnt.
Während in Amerika Fernsehopern von Anfang ...
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Opernwelt September/Oktober 2010
Rubrik: Medien | CDs und DVDs, Seite 41
von Ekkehard Pluta
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