La Malibran rediviva?
Die Idee, das Repertoire eines historischen Sängers zum Ausgangspunkt eines Arienalbums zu machen, ist nicht neu. Vivica Genaux hat vor einigen Jahren mit großem Erfolg eine Sammlung von Arien Farinellis vorgelegt. Gleich mehrere Sänger (Drew Minter, Andreas Scholl und jüngst Marijana Mijanovic) – haben sich Programme aus Favoritstücken von Farinellis Konkurrenten Senesino zusammengestellt. Erst vor kurzem erschien eine neue CD von Juan Diego Flórez, die als Hommage an den großen Tenor Giovanni Battista Rubini konzipiert ist.
«Maria», das neue Album von Cecilia Bartoli, das Mitte September auf den Markt kommen wird, scheint diesem Trend zu folgen. Im Gegensatz zu Bartolis vorangegangenen Veröffentlichungen, die einzelnen Komponisten (Vivaldi, Gluck, Salieri) bzw. dem Repertoire der «Opera proibita» gewidmet waren, geht es in «Maria» um Musik für eine historische Sängerpersönlichkeit: Maria Malibran, die legendäre Primadonna des frühen 19. Jahrhunderts, deren 200. Geburtstag im nächsten Jahr gefeiert wird. Bei näherer Betrachtung sind freilich Charakteristika früherer Bartoli-Projekte auch hier erkennbar. Hierzu gehört etwa eine gelungene Programmdramaturgie, die sich in der ...
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Auf Kassengift abonniert. Diesen Eindruck vermittelte in den letzten Jahren das clevere, vorwitzige, dabei altehrwürdige Theater im sächsischen Freiberg. Ob Lortzings «Der Pole und sein Kind» oder «Rolands Knappen», Pfitzners «Christelflein» oder Braunfels’ «Die Vögel»: Das älteste Stadttheater der Welt (heute: Mittelsächsisches Theater Freiberg-Döbeln) hat seine...
Dafür dass man die Zürcher Tonhalle nicht mehr in erster Linie als klassizistischen Musentempel erlebt, sondern als Sinnbild für frisches Musizieren, hat David Zinman mit seiner Quirligkeit gesorgt. Aber sein Kollege Muhai Tang setzt noch eins drauf: Als Chefdirigent des Zürcher Kammerorchesters setzt er in seiner ersten Saison bereits mit dem Mini-Festival...
Man kann Verismo auch falsch verstehen wie die Macher jener seinerzeit im Fernsehen übertragenen Produktion, die Puccinis «Tosca» an den drei Originalschauplätzen in Rom spielen ließ: Kirche Sant’Andrea, Palazzo Farnese, Engelsburg. Das Drama um Macht, Liebe, Eifersucht, Verrat verkrustete in Musealität. Zu zeigen, dass die Sängerin Floria Tosca und ihr Geliebter,...