La Malibran rediviva?
Die Idee, das Repertoire eines historischen Sängers zum Ausgangspunkt eines Arienalbums zu machen, ist nicht neu. Vivica Genaux hat vor einigen Jahren mit großem Erfolg eine Sammlung von Arien Farinellis vorgelegt. Gleich mehrere Sänger (Drew Minter, Andreas Scholl und jüngst Marijana Mijanovic) – haben sich Programme aus Favoritstücken von Farinellis Konkurrenten Senesino zusammengestellt. Erst vor kurzem erschien eine neue CD von Juan Diego Flórez, die als Hommage an den großen Tenor Giovanni Battista Rubini konzipiert ist.
«Maria», das neue Album von Cecilia Bartoli, das Mitte September auf den Markt kommen wird, scheint diesem Trend zu folgen. Im Gegensatz zu Bartolis vorangegangenen Veröffentlichungen, die einzelnen Komponisten (Vivaldi, Gluck, Salieri) bzw. dem Repertoire der «Opera proibita» gewidmet waren, geht es in «Maria» um Musik für eine historische Sängerpersönlichkeit: Maria Malibran, die legendäre Primadonna des frühen 19. Jahrhunderts, deren 200. Geburtstag im nächsten Jahr gefeiert wird. Bei näherer Betrachtung sind freilich Charakteristika früherer Bartoli-Projekte auch hier erkennbar. Hierzu gehört etwa eine gelungene Programmdramaturgie, die sich in der ...
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Der klassische Mythos hat dank seiner metaphorischen Kraft bis in unsere Zeit überlebt. Mehr noch: Er berührt das Wesen der Kunst an sich. Erstaunlich, dass nur wenige australische Komponisten sich durch die mythische Überlieferung – sei es des alten Griechenlands oder der Aborigines – haben inspirieren lassen. Schon aus diesem Grund ist Richard Mills’ neue Oper...
Das Autorenkollektiv Soeren Voima grenzt sich vom «Theater der großen Texte» ebenso ab wie vom kritischen Theater mit seinem «leer laufenden Protestiergestus», der «die soziale Realität nur klischeehaft wiedergibt». Der Stoff des Stückes «Herr Ritter von der traurigen Gestalt», Anfang 2006 am Staatstheater Stuttgart uraufgeführt, ist mit Bedacht gewählt....