Koksen, Posten, Tanzen
Die Händel-Festspiele in Halle fanden dieses Jahr zum 100. Mal statt. Man begeht die Feier traditionell mit Ausstellungen, Konzerten, einer Konferenz mit diversen Händel-Spezialisten – und natürlich mit Opernaufführungen in der Oper Halle sowie im idyllischen Goethe-Theater Bad Lauchstädt, das noch der Dichterfürst höchstpersönlich nach seinen Vorstellungen und Interpretationen der Farbenlehre erbauen ließ.
Die ersten vier Bühnenwerke des jungen Georg Friedrich Händel wurden – Rezitative: deutsch, Arien: italienisch – an der Hamburger Gänsemarktoper gegeben, wo seinerzeit auch der emsige Reinhard Keiser wirkte. Für nur zwei Werkabstecher ging Händel nach Italien (Florenz und Venedig), um sich bis zum Ende seines Lebens seinem Opernschaffen (und schlussendlich vor allem seinen Oratorien) in London zu widmen. Gut 50 Opern entstanden insgesamt; geschrieben größtenteils für das Londoner King’s Theatre beziehungsweise fürs Theatre Royal in London. Händel war meist gleichzeitig der Organisator des ganzen Betriebs – und bestrebt, die populären Sängerinnen und Sänger (darunter die großen Kastraten jener Zeit) auf die Insel zu schippern.
In Halle («Orlando») und Bad Lauchstädt ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Opernwelt 7 2022
Rubrik: Im Focus, Seite 24
von Arno Lücker
Der Teufel kommt von links, durch eine hässliche weiße Theatertür. Nennt sich «The Red One», und das nicht ganz ohne Grund. Hose, Hemd, Haare, alles rot. Knallrot, um präzise zu sein. Nur der Bart ist echt an dem Schauspieler Odin Lund Biron. Der Rest – Show. Kein Wunder, dass diese Mischung, sagen wir, aus Mephisto, Eulenspiegel und John Savage (der den Hippie...
Nein, Rivalinnen sind Véronique Gens und Sandrine Piau nicht. Aber nun haben sie erstmals gemeinsam ein Recital aufgenommen, das zwei historischen Vorgängerinnen gewidmet ist, die im ausgehenden 18. Jahrhundert das Pariser Opernleben beherrschten und in der Tat Kontrahentinnen waren – Madame Saint-Huberty (1756-1812), die als Tragödin an der Académie Royale de...
Zwei zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene italienische Opern mit russischen Sujets sind beim Maggio Musicale Fiorentino herausgekommen und auf DVD veröffentlicht worden. Nach Franco Alfanos «Risurrezione» von 1904 (OW 8/2021) nun also Umberto Giordanos «Siberia», die bei der Premiere an der Mailänder Scala wenige Monate zuvor einen sensationellen Erfolg...