Kick, Krise, Kater oder: Was bleibt von 2011/2012?
Das gab es noch nie bei der Kritiker-Umfrage dieser Zeitschrift: Das Opernhaus des Jahres ist zugleich auch Ärgernis des Jahres. Wie das? Bei näherer Betrachtung eigentlich ein völlig klares Votum. Doch der Reihe nach. Es ist noch gar nicht so lange her, da dümpelte die einst renommierte Kölner Oper wie ein rostiger Tanker vor sich hin. Der kommunale Eigentümer schien das Interesse verloren zu haben; ein Kapitän, der den Pott wieder hätte flott machen können, war nicht in Sicht.
Wehmütig trauerte man großen Zeiten nach, als Köln mit der Uraufführung von Bernd Alois Zimmermanns «Soldaten» Theatergeschichte schrieb, als Jean-Pierre Ponnelle hier mit musikalisch «durchkomponierten» Mozart-Inszenierungen Aufsehen erregte oder ein Ensemblesänger namens Matti Salminen das Fundament seiner Weltkarriere legte. Dann kam ein Intendant aus der ostdeutschen Theaterprovinz – und schaffte die Wende.
Fünf Jahre Erfahrung im Krisenmanagement brachte Uwe Eric Laufenberg mit, als er 2009 in Köln antrat. Schon bald nach seiner Berufung zeigte sich, dass er der richtige Mann zur richtigen Zeit war. In Potsdam hatte er am Hans Otto Theater vorgeführt, wie sich selbst unter schwierigsten Bedingungen ...
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Opernwelt Jahrbuch 2012
Rubrik: Bilanz, Seite 90
von
1. Uraufführung 2. Wiederentdeckung 3. Aufführung 4. Inszenierung/Regisseur
5. Bühnenbild/Ausstattung 6. Kostüme 7. Dirigent(in) 8. Sänger/innen
9. Nachwuchskünstler/innen 10. Opernhaus 11. Orchester 12. Chor
13. Ärgerlichste Opernerfahrung 14. Musik-/Opernbuch
15. CD-/LD-/Vide /DVD-Veröffentlichung
John Allison
London
Opera, Sunday Telegraph
1. Huang Ruos «Dr Sun...
Russland ist groß. Doch schon zu Sowjet-Zeiten, als das Land noch größer war, hörte man selten von Regisseuren und Bühnenbildnern mit unverwechselbarer Handschrift. Man sah bei Gastspielen des Kirow Theaters und des Moskauer Bolschoi Theaters oder bei Devisen-Tourneen personal- wie lautstarker Provinzensembles immer nur uralte «Boris Godunows» und blässliche «Eugen...
Am 30. September 1978 brachte die Komische Oper Ostberlin die Kinderoper «Das Land Bum-Bum» von Rainer Kirsch (Libretto) und Georg Katzer (Musik) zur Uraufführung. Es geht darin um den «Lustigen Musikanten» Karl, der auf der Jagd nach seinem entflogenen Hut in das Land Bum-Bum gelangt, wo die Bewohner mit den Ohren essen, aber keine lustigen Lieder singen und das...