In alter Frische

Purcells «Dido and Aeneas» unter Fabio Bonizzoni, Pepuschs «Venus and Adonis» mit der Harmonious Society of Tickle-Fiddle Gentlemen

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Der enthusiastische Dilettant war seit je ein geheimer König im Musik- und Theaterleben des Vereinigten Königreichs. Deswegen scheint es nicht so unwahrscheinlich, dass Henry Purcells «Dido and Aeneas» zunächst als Schulaufführung präsentiert wurde, und zwar 1689 in Josias Priests Mädchenpensionat in Chelsea. Priest war freilich zugleich Ballettmeister am englischen Königshof; man könnte also annehmen, dass Purcell diese Oper ursprünglich für Aufführungen am Hof geschrieben hatte – und Priest das Werk von dort an sein Institut transferierte.

Wie dem auch sei: Fabio Bonizzoni hat sich nicht an dieser Aufführung orientiert, sondern an einer späteren von 1704, als «Dido and Aeneas» zusammen mit der Masque «Mars and Venus» von John Eccles und Godfrey Finger aufgeführt wurde – woraus sich wiederum interessante parallele Besetzungskonstellationen ergaben. Zum Beispiel jene, dass der Sänger des Vulcan, also ein Bass(bariton), auch die Rolle der Zauberin in «Dido and Aeneas» übernahm; in der vorliegenden Aufnahme zeichnet Iason Marmaras diese Figur mit leidenschaftlicher Intensität. Bonizzoni hat den Prolog von «Mars and Venus» aus den 1697 publizierten Songs sowie aus ...

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Opernwelt Februar 2017
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 19
von Gerhard Persché

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