Im Häusermeer
Wenn das so weitergeht, ist irgendwann keine Kuhweide mehr da. Erl expandiert munter: Im fünften Jahr schon lockt der futuristische Flunder-Musentempel neben dem Passionsspielhaus zum Winterfestival. In unmittelbarer Nähe steht das Parkhaus, aus dem es nachts so schön orange leuchtet und auf das sich Mäzen Hans Peter Haselsteiner Wohnungen setzen ließ. Und aktuell wird auch noch ein 200-Zimmer-Hotel gebaut. Eine Künstlerunterkunft soll das unter anderem werden, müssen doch Sänger, Musiker und andere Teilzeitkräfte bislang in Gasthöfen und anderen Herbergen einquartiert werden.
Der Festspielbezirk mausert sich.
Vorbei ist wohl auch die Zeit, als man in Tirol auf Richard Wagner als alleinigen Kassenknüller setzte. Der «Ring» im Sommer nebst anderen Musikdramen kann weiterhin anderes querfinanzieren. Doch mittlerweile hat sich auch eine Rossini-Schiene in die Programmatik geschlichen, ohne dass damit groß Werbung betrieben würde. «Barbiere di Siviglia» und «Guglielmo Tell» gab es schon, im Sommer 2017 folgt «Semiramide». Und jetzt, zum Winterfestival, brachte Prinzipal Gustav Kuhn «L’italiana in Algeri» heraus. Den Regiestuhl überließ er Wolfgang Berthold, nach dem ...
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Hat man es als Vater und Sohn leichter in der Branche als etwa singende Ehepaare – bei denen mancher lästert, da werde doch nur die «Knochenbeilage» mit engagiert?
Christoph Prégardien: Ähnlichkeiten gibt es schon. Anfangs ist man Julian skeptisch begegnet, nach dem Motto «Prégardien? Der nutzt doch nur den Namen aus.» Inzwischen hat sich der Wind ein bisschen...
Musiktheater ist ein feiner Seismograf für die Wandlungen im Umgang mit Emotionen. Wie sehr dies gerade auch für Händels Opern gilt, will dieser anregende Band mit seiner Fokussierung auf weibliche Opernfiguren zeigen, die von damals neuen und deshalb beunruhigenden «vermischten Empfindungen» geprägt sind. Eingelöst wird dieser in Laurenz Lüttekens bündiger...
Es ist noch nicht lange her, dass Pergolesis «Stabat mater» wie selbstverständlich zum Repertoire von Opernstars wie Mirella Freni oder Teresa Berganza gehörte und von diesen in jenem Stil gesungen wurde, den sie auch auf der Bühne pflegten. Wie eine Vielzahl von Aufnahmen belegt, ist das Werk mittlerweile zur Domäne von Sängerinnen und Sängern geworden, die...