Im Felsengarten
Drei Jahrzehnte ist es nun her, dass Hans Werner Henze das «Cantiere Internazionale d’Arte» ins Leben rief. Im Sommer 1976 fanden die ersten Veranstaltungen in Montepulciano statt. Damals waren Riccardo Chailly und Volker Schlöndorff zu Gast. Ferner bemühte man sich intensiv um die «Volksbildung». Der Geiger Jesse Hawkins spielte Bach-Partitas für Bauarbeiter, und mancher Künstler versuchte, die einheimische Bevölkerung mit theatralischen Happenings oder Bewegungsübungen politisch aufzuklären.
Um die Nähe zum so genannten kleinen Mann herauszustreichen, spielte man sogar deutsche Volksmusik. Die Sechziger feierten damals immer noch fröhliche Urständ.
Hans Werner Henze konnte «seinem» Festival diesmal leider nicht beiwohnen – aus gesundheitlichen Gründen lebt er jetzt vornehmlich in London, wo er viel Zeit in Krankenhäusern verbringt. Seit zwei Jahren liegt die künstlerische Leitung in den Händen des britischen Dirigenten Jan Latham-Koenig. Im Geiste Henzes programmiert er vor allem zeitgenössische Musik. Dieses Jahr standen unter anderem zwei Opern auf dem Spielplan: «The Knot Garden», eine Hommage an Michael Tippett aus Anlass seines hundertsten Geburtstages, und Giovanni ...
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