Hüpfen im Paradies

Haydn: Die Schöpfung an der Oper Nancy

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An der Dresdner Semperoper steuerte vor bald zwei Jahren Künstliche Intelligenz eine virtuelle Stimme, die Deutsche Oper Berlin sucht nach künstlichen Transformationen von Bilderwelten, und in Bayreuth kann man «Parsifal» mittels Augmented Reality auf einer zweiten Ebene verfolgen. Oper ist längst nicht nur noch analog. Was passiert, wenn man sie wahl -weise im Opernhaus oder im Metaverse verfolgen kann? Mit seinem eigenen Avatar …

Der Weg ins erweiterte, digitale Metaversum ist kein einfacher, wenn man kein Digital Native ist.

Ohne das Tutorial der Pressesprecherin der Oper in Nancy hätte es vermutlich nicht geklappt. Man muss im Browser erst eine Plattform laden und installieren. Ist «Sansar» betriebsbereit, muss man sich einwählen, bis man seinen Avatar, ein virtuelles Ebenbild wie aus dem Science-Fiction-Lehrbuch, konfigurieren kann. Und dann gilt es, sich mit den Befehlen auf der Tastatur vertraut zu machen. A heißt links, D rechts, S vorwärts; drückt man auf die Leertaste, hüpft der Avatar. Hüpfen im Opernhaus? Warum eigentlich nicht? Man könnte auch auf die Schaltfläche «Socialize» gehen und mit den anderen 14 Avataren, die offenbar an diesem Abend unterwegs sind, ...

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Opernwelt April 2024
Rubrik: Panorama, Seite 58
von Alexander Dick

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