Grand Tradition
Die besten britischen Stimmen, so geht die Fama, kommen aus Australien. Wenn man die von Roger Neill und Tony Locantro sachkundig edierte fünfstündige Dokumentation betrachtet, in der nicht weniger als 80 australische Sängerinnen und Sänger in Aufnahmen aus 110 Jahren präsentiert werden, festigt sich der Eindruck: Da könnte was dran sein. Die früheste, mit der Sopranistin Syria Lamonte, stammt aus dem Jahre 1898, die jüngste, mit Emma Matthews (ein Bonustrack), entstand 2008.
Zwei große Legenden des Belcanto, Nellie Melba und Joan Sutherland, bilden Anfang und Ende der Kollektion, auch in dramaturgischer Hinsicht, denn beide Sängerinnen lassen sich mit der Juwelenarie aus Gounods «Faust» vernehmen. Da schließt sich ein Kreis der Grand Tradition.
Ein nicht unbedeutender Teil der Sängerinnen der ersten Stunde, deren Nachruhm im Schatten der Melba blieb, sind aus der Schule von Mathilde Marchesi hervorgegangen, die ihrerseits Schülerin von Manuel García jr. war. Frances Saville, die zu Gustav Mahlers Wiener Ensemble gehörte, nahm 1902 Manons Gavotte in deutscher Sprache auf. Sie steht, wie in der nachfolgenden Generation Amy Castles, Evelyn Scotney und Stella Power, ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
alpha
05.02. – 20.15 Uhr
Semyon Bychkov dirigiert
Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr. 5, d-moll opus 47
05.02. – 21.00 Uhr
Valerie Gergiev dirigiert
Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr. 12, d-moll opus 112 «Das Jahr 1917»
12.02. – 11.00 Uhr
Annette Dasch – Die Gretchenfrage
Porträt mit Ausschnitten aus dem Konzert im Münchner Herkulessaal (2011). Münchner...
Der Winter zieht hier nicht als Bedrohung ein. Groß sind die «Flocken», die aus schwarzen, aufgerissenen Säcken quellen, rund, weiß und leicht. Ein Bällebad, in dem man untergehen, wieder auftauchen und sich treiben lassen kann. Es ist ein poetisches Spiel mit Chiffren und Symbolen, das Regisseur Torsten Fischer da treibt, mehr Shakespeare als Schenkelklopfer....
Schon merkwürdig, was sich da vor der Premiere 2005 abspielte. Protestnoten, Demos, sogar eine Debatte in der Duma löste die Nachricht aus, der Schriftsteller Vladimir Sorokin habe den Text verfasst für die erste Opernauftragsarbeit, die seit 1979 am Bolschoi Theater aus der Taufe gehoben werde. Putin-Anhänger witterten Pornografie auf offener Bühne, forderten...