Goldregeln für Goldkehlen
Nur alle fünf Jahre findet der 1984 ins Leben gerufene und nach der Sängerin und Gesangspädagogin Mirjam Herlin (1911-2006) benannte Gesangswettbewerb in Helsinki statt. Er genießt internationales Ansehen und kann bereits auf eine stolze Siegerliste zurückblicken, in der sich Namen wie Vladimir Chernov, Olaf Bär, Andrea Rost, René Pape und Elina Garanca finden. Die Jury besteht ausschließlich aus Sängern. In diesem Jahr waren es Jorma Silvasti (Vorsitz), Teresa Berganza, Soile Isokoski, Anna Tomowa-Sintow, Thomas Moser und Jewgenij Nesterenko.
49 Kandidaten wurden in zwölf Tagen einer gründlichen Prüfung unterzogen. Zwanzig waren im Semi-Finale noch dabei, das aus vier Konzerten bestand, die live vom finnischen Fernsehen übertragen wurden. Jeder Teilnehmer hatte eine halbe Stunde Zeit, sich zu präsentieren, und zwar mit einem finnischen Lied, einer Opernarie und einem selbst zusammengestellten Liederzyklus. Der kanadische Countertenor David DQ Lee (31) zeigte sich hier als der in stimmlicher, technischer, stilistischer und gestalterischer Hinsicht souve-
ränste Sänger. Der erst 23-jährige Bariton Amazat Zheltyrguzov aus Kasachstan erbrachte mit sechs Tschaikowsky-Liedern und Posas ...
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Il grande cacciatore. Irgendwie erinnert die stete Jagd Giacomo Puccinis (der im Übrigen auch echtes Wild mit großer Begeisterung erlegte) nach Frauenliebe an Max Frischs Schauspiel «Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie», in dem der Titelheld an der Einsicht reift, wirkliche Erfüllung im realen Leben nicht finden zu können, und sich deswegen in die Geometrie...
Nennen wir sie Rhonda. Rhonda ist achtzig Jahre alt. Die Beine tun es nicht mehr so richtig, deshalb hat sie einen Rollator dabei. Und ihren schwedischen Chaperon. Nennen wir ihn Olof. Olof ist schätzungsweise Mitte fünfzig und organisiert Reisen für vermögende Privatkunden. Kennengelernt haben die beiden sich in – Papua-Neuguinea. Nun kommt Rhonda regelmäßig aus...
Nun öffne sich der Himmel, und ihrem Sehnen erstrahle das Licht der Ewigkeit», schwärmt Hans Castorp, als er einer Grammophonplatte mit dem Finalduett aus Verdis «Aida» lauscht. Was Thomas Mann seinem «Zauberberg»-Lehrling vor 85 Jahren in den Mund legte, hat der britische Regie-Routinier Graham Vick auf der Bregenzer Seebühne nun wörtlich ins Bild gesetzt: In...