Kunst des Übergangs
Zum ersten Mal leitet Pierre Audi, nach 30 Jahren aus Amsterdam geschiedener Ex-Intendant der Niederländischen Nationaloper, eine französische Kulturinstitution. Und sucht gleich mit seinem ersten Programm für das 1948 gegründete Festival d’Aix-en-Provence eigene Akzente zu setzen – u. a. mit dem ersten Puccini («Tosca»; Rustioni/Honoré) der Festspielgeschichte, Brecht/Weills «Mahagonny (Salonen/van Hove) und einer atemraubend stimmigen Bild-Klang-Installation zu Mozarts «Requiem» (Pichon/Castellucci).
Für 2020 hat Audi eine neue «Così» (Hengelbrock/Tcherniakov) und Rimsky-Korsakows «Goldenen Hahn» (Regie: Barrie Kosky) angekündigt
Auf dem Gelände des Château La Coste hat die Zukunft bereits begonnen. Schon das asketische Sichtbetonportal an der Zufahrt, ein Werk des japanischen Star-Architekten Tadao Ando, kündet von einer demonstrativen Zuversicht, dass die Schöpfung noch nicht verspielt, eine Versöhnung von Natur, Kunst und Technik, von Landschaft, Genuss und Kultur möglich ist. Wie ein Fremdkörper wirkt Andos durchbrochene, grauweiß in der heißen Juli-Sonne leuchtende Wandskulptur nur auf den ersten Blick. Sie bildet keine Barriere, vielmehr eine abstrakte Schwelle, die ...
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Opernwelt September/Oktober 2019
Rubrik: Im Focus, Seite
26
von Albrecht Thiemann