Durchblick

Die Arbeit beginnt für sie lange vor dem ersten Schuss: Monika Rittershaus über ihr künstlerisches Ethos, Verantwortung und die Erwartungen der Auftraggeber

Opernwelt - Logo

Handwerk ist das eine. Aber ein wirklich gutes Theaterfoto zeichnet etwas anderes aus. «Es muss den Atem, die Seele einer Produktion einfangen», sagt Monika Rittershaus. «Und zwar so, dass noch ein Geheimnis bleibt.» Das gelinge nicht immer, auch bei den eigenen Bildern nicht. «Es klingt vielleicht etwas hochgegriffen, aber das Tollste ist, wenn ich es schaffe, das zu zeigen, was für mich gemeint ist – ein Bild, das nicht einfach dokumentiert, sondern etwas öffnet für den Betrachter.

»

Monika Rittershaus ist freischaffende Opern- und Theaterfotografin, sie lebt in Berlin und gehört zu den erfolgreichsten, gefragtesten Vertreterinnen der Zunft. Auf die Frage nach einem Lieblingsmotiv aus dem eigenen Portfolio fällt ihr eines aus dem jüngsten Schaffen ein: eine Szene aus Verdis «Macbeth» am Zürcher Opernhaus Anfang April 2016, inszeniert von Barrie Kosky, ausgestattet von Klaus Grünberg (Bühne/Licht) und Klaus Bruns (Kostüme). «Eine der besten Produktionen überhaupt für mich», schwärmt Rittershaus. «Fast alles ist auf die beiden Hauptdarsteller konzentriert, auf Licht und Dunkelheit. Es gibt da eine abgründige Kraft, die aus der inneren Schwäche dieser Menschen  ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Februar 2017
Rubrik: Das Theaterfoto, Seite 50
von Florian Zinnecker

Vergriffen
Weitere Beiträge
Zum Tod von Georges Prêtre

Er kam, dirigierte – und siegte. 22 Jahre jung war der Sohn eines Schusters aus dem nordfranzösischen Waziers, als er 1946 sein Debüt an der Opéra de Marseille gab, mit Lalos «Le Roi d’Ys». Ein König wurde Georges Prêtre dann selbst, doch nicht als Komponist, wie ursprünglich erträumt, sondern als Dirigent. Von Marseille führte ihn der Weg an die Pariser...

Sich lösen, sich finden

Hat man es als Vater und Sohn leichter in der Branche als etwa singende Ehepaare – bei denen mancher lästert, da werde doch nur die «Knochenbeilage» mit engagiert?
Christoph Prégardien: Ähnlichkeiten gibt es schon. Anfangs ist man Julian skeptisch begegnet, nach dem Motto «Prégardien? Der nutzt doch nur den Namen aus.» Inzwischen hat sich der Wind ein bisschen...

Unterm Seziermesser

An diesen Arrangements klebt nicht nur das Fin de siècle, sondern – aus etwas schräger Sicht – wohl auch das Wiener Kaffeehaus. Obwohl sie nicht für diese Lokale geschaffen wurden, sondern für Arnold Schönbergs 1918 gegründeten «Verein für musikalische Privataufführungen», dessen Konzerte in den unterschiedlichsten Sälen stattfanden, darunter der Musikverein...