Doppelbödiger Belcanto
Am Ende löst sich alles in jubelnde Freude auf: «Ach, keiner kann erahnen, / wie glücklich ich bin», singt Amina auf eine hinreißend schwungvolle Melodie zu pulsierender Orchesterbegleitung, die anderen stimmen ein – Aminas Ziehmutter Teresa, ihr Verlobter Elvino, der Conte Rodolfo und der Bauer Alessio sowie der Chor der Landleute. Das Finale von Vincenzo Bellinis «La sonnambula» feiert die Auflösung von Missverständnissen und die Versöhnung des Liebespaars.
In der Neuinszenierung des Werks von Jossi Wieler und Sergio Morabito, die am 22.
Januar 2012 an der Oper Stuttgart Premiere hatte, gibt es kein lieto fine, denn nach dem, was sich zuvor ereignet hat, kann es keines geben. Wie bei Bellini und seinem Textdichter Felice Romani ereignet sich die Geschichte bei Wieler/Morabito in einem kleinen Dorf in den Schweizer Alpen, zeitlich freilich in Richtung unserer Gegenwart versetzt. Die Handlung könnte um 1950 spielen, vielleicht aber auch erst vor ein paar Jahren – in mancher dörflichen Gegend scheint die Zeit und mit ihr das moralische Wertgefüge ihrer Gesellschaft geradezu stehen geblieben zu sein. Das Geschehen ist auf einen Innenraum konzentriert, ein von Anna Viebrock mit ...
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Opernwelt Jahrbuch 2012
Rubrik: Aufführung des Jahres, Seite 10
von Thomas Seedorf
Will man die künstlerische Entwicklung und Leistung der Kölner Oper während der letzten drei Spielzeiten einschätzen, sollte man sich zunächst noch einmal die Ausgangslage, also ihren Zustand zu Beginn der Saison 2009/10 vergegenwärtigen: ein nach jahrzehntelanger Vernachlässigung baufälliges Haus, ein Programm ohne Profil, ein von grauem Mittelmaß vergraultes...
Frau Kammersängerin, in Ihren Memoiren...
Ludwig: ... hab ich nichts über Verdi geschrieben, oder?
Doch, doch: Es gibt eineinhalb Seiten über ihn. Sie schreiben, dass Sie die Lady Macbeth mit Zinka Milanov gelernt haben. Da würde ich gern wissen: Was genau haben Sie von ihr gelernt?
Ludwig: Na ja, ich hab die Lady zugesagt, weil ich den Ruf hatte, immer Partien...
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